8. August 2016 | Presseinformationen:

Ministerpräsident besucht Luftfahrtforschungszentrum NFL Forschungsflughafen ist Ziel am ersten Tag der Sommerreise 2016

Der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil besuchte heute, am 8. August 2016, den Braunschweiger Forschungsflughafen im Rahmen seiner Sommerreise 2016. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Technischen Universität Braunschweig präsentierten „eiskalte“ Forschung zur Verbesserung der Flugsicherheit und einen Prüfstand für Flugantriebe der nächsten Generation. Zuvor besuchte Ministerpräsident Weil den Braunschweiger Standort des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen der Leibniz Universität Hannover forschen die Braunschweiger Luftfahrtexpertinnen und -experten seit dem Jahr 2009 im Niedersächsischen Forschungszentrum für Luftfahrt (NFL) der TU Braunschweig.

Was wir hier in Braunschweig gesehen haben zeigt, dass es eine ausgesprochene Kernkompetenz in der Luft- und Raumfahrt gibt. Vieles von dem, was in der Luft- und Raumfahrt an Erkenntnissen entstanden ist, kommt später in ganz anderen Industriebereichen zur Anwendung. Zum Beispiel im Automobilsektor, wenn wir etwa an den Leichtbau denken, oder im Bereich der Windenergie. Es ist Teil der Landesstrategie: Wenn es um Mobilität geht, dann liegt der Schwerpunkt in Braunschweig. Das ist gar keine Frage. Das ist eine der Kernstärken, die wir haben“, Stephan Weil, Ministerpräsident des Landes Niedersachsen.

Vereisungswindkanal und Enteisung konturvariable Flügelvorderkante

Um die Sicherheit bei Flügen geht es den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bei der Arbeit im Mehrphasen- und Vereisungswindkanal. Hier können sie Vereisung in großen Flughöhen simulieren, wie sie beispielsweise an Flugzeugtragflächen auftreten kann. Sie stellen realitätsnahe Eiskristalle her, mit denen sie den Eisaufbau an unbeheizten und beheizten aerodynamischen Profilen untersuchen. Auch neuartige Flügelvorderkanten wollen sie in Zukunft vor der Vereisung bewahren. Dabei handelt es sich um bewegliche Konstruktionen mit einer sehr flexiblen Haut, die vor allem beim Starten und Landen von Vorteil sind.

Prüfstand für Flugantriebe der nächsten Generation

Mit dem Propulsor-Prüfstand verfolgen die Braunschweiger Forscherinnen und Forscher das Ziel, Energieverbrauch und Emissionen in der Luftfahrt deutlich zu reduzieren. Er dient dabei vor allem der Erforschung derjenigen Flugantriebskomponenten, die in allen Flugsituationen effizient Schub erzeugen müssen. Wie Triebwerke und Propeller von Morgen in Flugzeuge integriert und dafür gestaltet werden müssen, untersuchen sie auf dem Prüfstand, um wesentliche Potenziale für effizientere und leisere Flugzeuge zu erschließen.

Zum Niedersächsischen Forschungszentrum für Luftfahrt

Das Niedersächsische Forschungszentrum für Luftfahrt (NFL) bündelt seit dem Jahr 2009 die Kompetenzen von über 1.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus 20 luft- und raumfahrttechnischen Instituten der TU Braunschweig und der Leibniz Universität Hannover sowie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Das NFL verfügt über eine international einmalige Infrastruktur mit Windkanälen, Simulatoren, Prüfständen und Forschungsflugzeugen und baut auf einer über 80-jährige Tradition der Luftfahrtforschung und Flugerprobung in Braunschweig auf.