In Hannover: Quantentechnologie, Luftfahrt, Atmosphärenmessungen und intelligente Mobilität Braunschweiger Forschung präsentiert sich auf Hannover Messe 2024
Auf der Industriemesse vom 22. bis 26. April wird die Technische Universität Braunschweig Highlights aus ihrer Forschung vorstellen. Basierend auf einer Kooperation der Deutschen Messe AG und des Quantum Valley Lower Saxony (QVLS) soll der Industrietransfer von Quantentechnologien gefördert werden. Die Technische Universität Braunschweig ist als Gründungsmitglied von QVLS einer der zentralen Urheber für die zugrundeliegende Entwicklung von Quantencomputern, -sensorik und -kommunikation. Auf der Messe werden auch der SE2A-Cluster für nachhaltige Luftfahrt und das Institut für Flugführung am „Niedersachsen Gemeinschaftsstand – Innovationen aus Wissenschaft und Forschung“, organisiert vom niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft (MWK), sowie das Transformationsnetzwerk „ReTraSON“ vertreten sein.
Quantentechnologien auf 500 Quadratmetern
Neben QVLS werden sich auf dieser Messefläche auch weitere nationale Initiativen wie QuantumBW oder das Munich Quantum Valley und auch Unternehmen aus dem Quantum-Bereich vorstellen. QVLS präsentiert neben ersten Prototypen und Demonstratoren einen taufrischen Inkubator: Im Rahmen des QVLS-HTI bekommen elf Start-ups Raum, um sich auf der Messe zu präsentieren. Der HighTech-Inkubator des Quantum Valley Lower Saxony (QVLS-HTI) wird am 10. April in den ehemaligen Rolleiwerken Braunschweigs eröffnet – als Niedersachsens neuer Standort für Technologietransfer in den Quantentechnologien.
Auch das Netzwerk QTIndu stellt sein Konzept auf der Hannover Messe vor: QTIndu entwickelt Weiterbildungskurse im Bereich der Quantentechnologie und vermittelt diese etwa über das QVLS an die Industrie. Die Idee dahinter: Unternehmen mit Schnittstellen zu Quantentechnologien bekommen einen Einblick, welche Möglichkeiten Forschung und Markt für ihre Entwicklung bieten. Gleichzeitig bietet QTIndu professionelle Fortbildungen an, um sich etwa als Ingenieur oder Ingenieurin zum Quanteningenieur bzw. zur Quanteningenieurin weiterzubilden.
Flugzeugflügel mit Elektromotoren statt Turbinen?
Im Exzellenzcluster „SE²A – Sustainable and Energy-Efficient Aviation“ der TU Braunschweig untersuchen Wissenschaftler*innen diese Frage. Sie bringen dazu mehrere hocheffiziente Elektromotoren und Propeller verteilt an einem Flugzeugflügel an (distributed propulsion). Im Windkanalversuch variieren sie die Position der Propeller und messen dann Auftrieb sowie die aerodynamischen und aeroakustischen Wechselwirkungen.
Die Möglichkeit, Propellerschub, Position, Klappen- und Anstellwinkel schnell zu verändern, ist der Schlüssel für eine aussagekräftige Messreihe. Genau das bietet das DISPROP-Modell mit einer Spannweite von 2,7 Metern, das auch auf der Hannover Messe zu sehen sein wird. Ziel ist ein effizienter Auftrieb, der es ermöglicht, die Tragflächen kleiner zu bauen und somit den Energiebedarf zu senken. Für eine nachhaltige Luftfahrt der Zukunft sind effiziente Flugzeugkonfigurationen notwendig. Die TU Braunschweig und der Exzellenzcluster SE²A tragen mit ihrer Forschung dazu bei, dieses anspruchsvolle Ziel zu erreichen.
ReTraSON – Strategien für eine intelligente Mobilität
Am Gemeinschaftsstand „Digitalisierung“ des Landes Niedersachsen wird außerdem ReTraSON, das Regionale Transformationsnetzwerk SüdOstNiedersachsen, über seine Aktivitäten informieren. Vor dem Hintergrund eines fundamentalen Strukturwandels der Autoindustrie mit Megatrends wie Digitalisierung, Elektrifizierung, Autonomes Fahren sowie neue Mobilitätsdienstleistungen möchte das Netzwerk, in dem auch die TU Braunschweig vertreten ist, Lösungen für diese Herausforderungen vorantreiben, um die Zukunftsfähigkeit einer der wichtigsten Industrie- und Automobilstandorte in Europa zu sichern. In TransformationsLabs und auf einer Kommunikationsplattform geben die Netzwerkpartner Impulse für die erfolgreiche Entwicklung einer Transformationsstrategie.
Besucher*innen haben am Messestand von ReTraSON die Möglichkeit, das Forschungsfahrzeug TIAMO II zu besichtigen. Das Fahrzeug ist abwechselnd mit anderen autonomen Fahrzeugen des Niedersächsischen Forschungszentrum Fahrzeugtechnik (NFF) auf dem Testfeld Niedersachsen in der Region Braunschweig unterwegs und erprobt das autonome Fahren unter realen Bedingungen. Neben einer Vorstellung von ReTraSON und des Transformationsnetzwerks „neu/wagen“ wird Themenkomplex Robotik ein zentrales Thema in einem Workshop sein (24.04.2024, 10:00-11:00 Uhr).
HELiPOD – Helikopter-Schleppsonde
Die Helikopter-Schleppsonde HELiPOD vom Institut für Flugführung der TU Braunschweig vereint umfangreiche Messtechnik zur Untersuchung der Atmosphäre und der Erdoberfläche. Sie ist weltweit mit lokalen Hubschraubern im Einsatz, der von arktischen Eiswüsten bis in Sandwüsten reicht. Flüge erfolgen vom Eisbrecher aus, unter Offshore-Bedingungen und in Industriegebieten. So wurden u.a. die Emission und räumliche Verteilung des Treibhausgases Methan aus Steinkohleschächten und nach den Explosionen der Nordstream-Pipelines, sowie der Zusammenhang zwischen arktischer Meereisschmelze und Vorgängen in der Atmosphäre untersucht.
TechnoHyb Funktionsintegration für nachhaltige Projekte
Im Rahmen des Forschungscampus Open Hybrid LabFactory wurde das durch das vom Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Projekt TechnoHyb ausgewählt, um am zentralen BMBF-Stand auf der Hannover Messe 2024 ausgestellt zu werden. Die Koordination des Projekts liegt beim Institut für Konstruktionstechnik der TU Braunschweig.
Das Projekt TechnoHyp Funktionsintegration für nachhaltige Projekte wird durch einen eigenen Stand auf dem BMBF Stand zusammen mit drei Exponaten ausgestellt: Ein Flügel einer innovativen Flugwindkraftanlage des Start-Ups EnerKíte, ein Mock-Up einer flexiblen Ladesäule der Elli GmbH (Volkswagen Group Charging GmbH) und ein 3D-gedrucktes Kunststoffwerkzeug des Fraunhofer IWU, Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik. Ziel des Projekt ist die Entwicklung neuer Methoden, um Produkte nachhaltiger zu gestalten und Ressourcen besser zu nutzen.
Hier finden Sie uns auf der Hannover Messe:
- QVLS: Halle 2, Stand A02, (A02/4)
- SE2A und Institut für Flugführung (HELiPOD): Halle 2, Stand A10
- ReTraSON: Gemeinschaftsstand „Digitalisierung“ des Landes Niedersachsen, Halle 16, Stand F11
- TechnoHyp: Bundesministerium für Bildung und Forschung: Hallo 2, stand A28