9. November 2011 | Presseinformationen:

Faszinierende Einsichten in die Mikrowelt der Werkstoffe: Kunstausstellung präsentiert Bilder aus der Metallographie des Instituts für Füge- und Schweißtechnik der TU Braunschweig

Am 8. November 2011 eröffnet die Galerie Hoppe im Schimmelhof die Ausstellung „ANSICHTEN – EINSICHTEN“. Mit 20 Bildern unter dem Motto „Einblicke in die Mikrowelt der Werkstoffe“ wird dabei auch das Institut für Füge- und Schweißtechnik der Technischen Universität Braunschweig vertreten sein.

Metalle und deren Legierungen, wie zum Beispiel Stahl, werden heute als Designer-Werkstoffe für komplexe Beanspruchungen entwickelt und eingesetzt. Rohre, die im salzhaltigen Wasser der Nordsee verlegt werden, haben zum Beispiel eine andere Zusammensetzung als die Schiene einer Straßenbahn-Trasse oder der Werkstoff in dem Triebwerk eines Flugzeuges. Leichtbauwerkstoffe des Automobilbaus werden in Hinblick auf ihre Verformungsfähigkeit für eine Crash-Belastung optimiert, und bei hochbelasteten Bauteilen werden beispielsweise die Randzonen der Werkstücke verändert.

Eines ist aber allen metallischen Werkstoffen gemeinsam – sie haben eine Mikrostruktur, die in ihrem Aufbau viel über die technischen Eigenschaften verrät. Um dieses Gefüge sichtbar zu machen, ist eine Präparation erforderlich, die viele Einzelschritte umfasst, und die Betrachtung der Schliffe in einem hochauflösenden Lichtmikroskop. In der Metallographie des Instituts für Füge- und Schweißtechnik an der TU Braunschweig werden täglich im Rahmen von Forschungs- und Entwicklungsprojekten oder Schadensuntersuchungen aus Bauteilen kleine Proben entnommen. In Kunstharz eingebettet, geschliffen, poliert und geätzt zeigen sich im Mikroskop Bilder, die für einen Betrachter ohne technisches Fachwissen in ihrer grafischen Struktur überraschend schön, spannend und bildhaft sein können.

Quelle: TU Braunschweig/Institut für Füge- und Schweißtechnik

Blumenförmige Kristalle einer Zinklegierung
Die Automobilindustrie ist einer der wichtigsten Verarbeiter von metallischen Werkstoffen. Wurde früher ausschließlich Stahl eingesetzt, hat sich in jüngerer Vergangenheit ein Multimaterialmix durchgesetzt. So werden heutzutage unterschiedliche Stahlgüten mit Aluminiumwerkstoffen kombiniert, um den Anforderungen des Leichtbaus und den höheren Sicherheitsstandards zu entsprechen. Beim Verbinden der unterschiedlichen Werkstoffe stoßen die üblicherweise eingesetzten Schweißverfahren jedoch an Grenzen. Aus diesem Grunde werden derzeit Lötverfahren erprobt, die eine sichere Verbindung zwischen Aluminium und Stahl ermöglichen. Als Lötzusatz kommen Zinklegierungen zum Einsatz, die bei der Erstarrung blumenförmige Kristalle bilden. Das Bild zeigt die lichtmikroskopische Aufnahme eines geätzten Querschliffes bei einer 1000-facher Vergrößerung.

Quelle: TU Braunschweig/Institut für Füge- und Schweißtechnik

Zündstift einer Zündkerze
Bei der Herstellung von Zündkerzen werden temperaturbeständige Eisen-Nickel-Chrom-Legierungen als Elektrodenwerkstoff eingesetzt. Das Bild zeigt den metallographischen Längsschliff durch den sogenannten Zündstift. Mithilfe einer Farbätzung sind die Seigerungen und der Gefügeaufbau sichtbar gemacht worden. Die lichtmikroskopischen Aufnahme ist 25-fach vergrößert.

 

Ort:
Studio Hoppe, Hamburger Straße 273 B, Schimmelhof / Eingang B7, 38114 Braunschweig,
Tel. 0531 790414, www.bildhauerei-sabine-hoppe.de.

Öffnungszeiten
Dienstags, 15 bis 20 Uhr,
Donnerstags 12.30 bis 17 Uhr,
Samstags 13 bis 16 Uhr.

Der Eintritt ist frei! Die Ausstellung ist bis zum 3. Dezember 2011 geöffnet.

 

Kontakt
Dr.-Ing. Helge Pries
Institut für Füge- und Schweißtechnik
Tel.: (0531) 391-7820
E-Mail: h.pries@tu-braunschweig.de
www.ifs.tu-braunschweig.de