Fachinformationsdienst Pharmazie – deutschlandweiter Service für die universitäre pharmazeutische Forschung FID Pharmazie startet 2021 in die dritte Projektphase
Der Fachinformationsdienst (FID) Pharmazie stellt für die universitäre pharmazeutische Forschung deutschlandweit einen umfassenden und service-orientierten Zugang zu pharmazeutischen Informationsressourcen bereit und unterstützt Forschende durch ein maßgeschneidertes und spezifisches Service-Angebot. Mit 2,8 Millionen Euro fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft den FID Pharmazie in einer dritten Projektphase weitere drei Jahre. Damit setzen die Universitätsbibliothek und das Institut für Informationssysteme der Technischen Universität Braunschweig die erfolgreiche Kooperation zwischen Informationsinfrastruktur und forschender Informatik der letzten sechs Jahre fort.
Als zentraler Dienst des FID Pharmazie hat sich die wirkstoffzentrierte Rechercheplattform PubPharm (www.pubpharm.de) mit seiner passgenauen Infrastruktur in der Fachcommunity etabliert. PubPharm ist frei zugänglich und enthält mehr als 50 Millionen fachrelevante Ressourcen aus unterschiedlichsten Datenquellen unter anderem Journal-Artikel, Preprints, Informationen zu klinischen Studien und Patenten. Neben der textbasierten Suche ist auch eine Recherche nach chemischen Strukturen möglich, zu denen weiterführende (Wirkstoff‑)Informationen angeboten werden. Zudem lizenziert der FID Pharmazie Zeitschriften, auf deren Volltexte alle universitären Pharmaziestandorte in Deutschland zugreifen können. Zu den FID-Services gehören zudem Open-Access-Aktivitäten, Digitalisierung analoger Publikationen, Langzeitarchivierung sowie Beratung für das Management von Forschungsdaten. Professor Knut Baumann, Institut für Medizinische und Pharmazeutische Chemie der TU Braunschweig und Vizepräsident für Studium und Lehre begleitet vom Beginn an seit 2015 den FID als Mitglied seines wissenschaftlichen Fachbeirates: „Der FID und PubPharm sind für die pharmazeutische Forschung sehr wertvoll und in Deutschland nicht mehr wegzudenken.“
Machine-Learning unterstützt Suche nach Wirkstoffen
Durch die intensive Rückkoppelung mit der Fachcommunity und der frühzeitigen Einbindung von Forschenden in die Entwicklung sind in den letzten Jahren nutzerzentrierte, nachhaltige Recherchedienste entstanden. Sie weisen durch die Einbindung der Forschungsergebnisse aus dem Institut für Informationssysteme (IfIS) einen hohen Innovationsgrad auf. So entstand zum Beispiel als Alleinstellungsmerkmal von PubPharm eine auf Machine-Learning-Technologien beruhende, kontextbasierte Ähnlichkeitssuche für biologisch aktive Verbindungen und Erkrankungen. „Die ergänzende Verbindung zwischen der Universitätsbibliothek und der forschenden Informatik im Team des FID Pharmazie begründet den Erfolg des Projektes und gehört inzwischen fest zur „DNA“ des FID“, betont Professor Wolf-Tilo Balke vom IfIS.
Intelligentes Suchmanagement
In der dritten Förderphase werden eine neue Gesamtarchitektur für PubPharm etabliert, in die die FID-Services im Sinne eines zentralen Zugangs eingebettet werden, und ein Dokumentenserver zur Archivierung aufgebaut. Zudem ist Erschließung der Inhalte pharmazeutischer Publikationen automatisiert auf der Basis einer intelligenten Suchfunktion vorgesehen. Dadurch wird eine gänzlich neue Art der Informationsrecherche in PubPharm integriert. „Die Gutachter waren vom bisherigen Erfolg des FID Pharmazie überzeugt und haben nachdrücklich die weitere Förderung des Projektes empfohlen, was für uns ein großer Ansporn für die nächsten drei Jahre ist“, freut sich Bibliotheksdirektorin Katrin Stump.