22. Mai 2025 | Presseinformationen:

Exzellenzcluster QuantumFrontiers der TU Braunschweig erneut in Exzellenzstrategie ausgezeichnet

  • Von den beiden Exzellenzclustern der TU Braunschweig kommt „QuantumFrontiers“ in die nächste Phase der Exzellenzstrategie.
  • Bilanz: TU Braunschweig hat sich in den beiden Forschungsprojekten als führender Forschungsstandort in den Bereichen Nanotechnologie und Quantenphysik sowie nachhaltige Luftfahrt etabliert.
  • Zukunft: Die Arbeit der Cluster bildet eine starke Grundlage für die „Ecoversity“.

Der Exzellenzcluster „QuantumFrontiers“ der Technischen Universität Braunschweig war erneut erfolgreich im Auswahlverfahren der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder. Sowohl die beeindruckenden Ergebnisse der ersten Förderphase als auch die ambitionierten Pläne für zukunftsweisende Forschung haben die Gutachter*innen überzeugt, sodass der Cluster für weitere sieben Jahre gefördert wird. Die Förderung des zweiten Exzellenzcluster „SE²A – Sustainable and Energy Efficient Aviation“ endet mit der ersten Förderperiode. Beide Projekte wurden seit 2019 im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder unterstützt. In den sieben Förderjahren haben sich beide Cluster durch herausragende Ergebnisse eine führende Position in der internationalen Forschungslandschaft gesichert und eine hochmoderne Infrastruktur aufgebaut.

„Gratulation an das Team von ‚QuantumFrontiers‘. Mit der Förderung für weitere sieben Jahre können wir nun bahnbrechende Erfolge in den Quantentechnologien der Zukunft erreichen“, sagt TU-Präsidentin Angela Ittel. „Auch wenn ‚SE²A‘ nicht von der Exzellenzstrategie gefördert wird, bleibt unser Ziel unverändert: Wir setzen unsere Arbeit für klimafreundliche Luftfahrt mit unseren nationalen sowie internationalen Partnern fort und haben dazu die volle Unterstützung des Ministeriums. Beide Cluster haben die Entwicklung starker Netzwerke gefördert und die Grundlage unserer Transformation zur ‚Ecoversity‘ geschaffen. Sie zeigen, wie wir mit exzellenter Forschung und starken Netzwerken Verantwortung für die globalen Herausforderungen unserer Zeit übernehmen.“

Präsidentin Angela Ittel wird am morgigen Freitag, den 23. Juni, ab ca. 11 Uhr an der Pressekonferenz des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur teilnehmen. Dort wird Minister Falko Mohrs mit weiteren Gästen die Ergebnisse der Exzellenzstrategie vorstellen und mit Blick auf den niedersächsischen Forschungsstandort einordnen. Der Termin beginnt im Anschluss an die reguläre Landespressekonferenz (LPK) und findet im LPK-Raum des Niedersächsischen Landtags in Hannover statt.

QuantumFrontiers: Die Grenzen des Messbaren verschieben

Zentrales Ziel der zweiten Förderphase bei „QuantumFrontiers“ ist es, Messungen an der Quantengrenze mit bisher unerreichter Präzision durchzuführen – und sowohl die Grundlagenforschung voranzutreiben als auch immer häufiger Anwendungen in der Quantentechnologie zu erschließen.

„In ‚QuantumFrontiers’ verschieben wir kontinuierlich die Grenzen des Messbaren. Mit nie dagewesener Präzision schärfen wir den Blick von Wissenschaft und Gesellschaft, von den kleinsten Bestandteilen unserer Umwelt bis in die tiefsten Weiten des Universums“, sagt Professor Andreas Waag, Clustersprecher für die TU Braunschweig. „Gerade auch im Forschungszentrum LENA und im Mikroelektronik-Verbund NTC der TU Braunschweig erforschen wir die Schlüsseltechnologien, die diese Erfolge der Grundlagenforschung bereit für die Anwendung machen – beispielsweise in Quantencomputern oder -sensoren.“

Der Exzellenzcluster „QuantumFrontiers“ entwickelt Quantentechnologien wie optische Uhren und Gravitationswellendetektoren der nächsten Generation. Diese Systeme treiben zum einen die Suche nach unbekannten Kräften, dunkler Energie und Materie voran. Zum anderen öffnen die weltweit einzigartig präzisen Bestandteile dieser Technologien den Weg, um Quantentechnologien auf breiter Basis für die Gesellschaft nutzbar zu machen. Dazu zählen beispielsweise auch Fortschritte in der Erdbeobachtung und robuste, effiziente Sensoren, die etwa Veränderungen des Wasserkreislaufs und andere umwelt- und klimarelevante Prozesse messbar machen. An der TU Braunschweig werden u.a. die hierfür notwendigen Basistechnologien zur Miniaturisierung optischer und mikroelektronischer Halbleiter-Chips entwickelt.

Der Cluster vereint Forschende aus der Physik, den Ingenieurwissenschaften, der Informatik sowie den Sozial- und Bildungswissenschaften. Beteiligt sind neben der TU Braunschweig die Leibniz Universität Hannover, die Physikalisch-Technische Bundesanstalt, das Laser Zentrum Hannover, das Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation, das DLR-Institut für Satellitengeodäsie und Inertialsensorik sowie das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut).

SE²A: Starkes Fundament für die Zukunft des umweltfreundlichen Fliegens

Seit seiner Gründung im Jahr 2019 hat der Exzellenzcluster „SE²A“ neue Maßstäbe für die nachhaltige Luftfahrtforschung gesetzt. Über 100 Doktorandinnen und Doktoranden konnten in einem inspirierenden Umfeld zum Thema Nachhaltigkeit forschen und sich interdisziplinär vernetzen. Die intensive Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), der Leibniz Universität Hannover und der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) unter Leitung der Technischen Universität Braunschweig hat insbesondere in der Luftfahrtforschung und bei Energiesystemen entscheidende Impulse gesetzt.

„Natürlich hätten wir uns eine Fortsetzung der Förderung gewünscht“, sagt Clustersprecher Professor Jens Friedrichs, „aber wir blicken mit großem Stolz auf das Erreichte. ‚SE²A‘ hat Menschen, Ideen und Institutionen verbunden – und damit den Grundstein für viele zukünftige Innovationen gelegt.“

Durch den Ausbau der lokalen Infrastruktur und die enge Zusammenarbeit mit den beiden anderen Zentren der Luftfahrtforschung in Europa, Toulouse und Delft, hat sich der Standort Braunschweig fest auf der Luftfahrt-Landkarte etabliert. Der interdisziplinäre Geist von SE²A und das entstandene Netzwerk haben den Boden für weitere wegweisende Forschungsideen gelegt, auch über die ursprüngliche Projektlaufzeit hinaus. Das zeigt sich in den gemeinsamen Forschungsprojekten, wie dem kürzlich bewilligten Transregio-Sonderforschungsbereich SynTrac, der sich mit der Synthese nachhaltiger Antriebstechnologien befasst, und den gemeinsam aufgebauten Strukturen wie dem E²agle – ein Schlüsselbaustein für die experimentelle Luftfahrtforschung –, die dank der Arbeit des Clusters erschaffen wurden.

Zukunft als „Ecoversity“

Die Forschungsleistungen und vor allem die starken Netzwerke der beiden Exzellenzcluster bilden eine stabile Basis für die Zukunft der TU Braunschweig als „Ecoversity“. In dem vom Wissenschaftsförderprogramm „zukunft.niedersachsen“ ausgezeichneten Konzept sind neben der transdisziplinären Forschung alle Mitglieder der Universität von der Lehre über den Transfer bis hin zur Verwaltung aktive Akteure der „Ecoversity“. Gemeinsam mit den regionalen, nationalen und internationalen Partnern in ihrem dynamischen wissenschaftlichen Ökosystem trägt die TU Braunschweig zur Erforschung von Lösungen globaler Herausforderungen bei und stellt so den Mehrwert der Wissenschaft für die Gesellschaft dar.

„Ich danke allen Beteiligten für ihren großen Einsatz, auch wenn es leider nur bei einem der beiden Cluster zu einem positiven Ergebnis gekommen ist“, sagt TU-Vizepräsident für Forschung Peter Hecker. „In den vergangenen Jahren hat sich die TU Braunschweig als ein führender Forschungsstandort etabliert. Ich bin überzeugt, dass wir mit dem Konzept der ‚Ecoversity’ das Potenzial der Spitzenforschung der TU Braunschweig noch weiter ausschöpfen werden.“

Die zweite Förderphase des Exzellenzclusters „QuantumFrontiers“ der TU Braunschweig beginnt am 1. Januar 2026. Die Förderdauer beträgt sieben Jahre. Die Exzellenzkommission besteht aus Mitgliedern eines internationalen Expertengremiums und den für Wissenschaft und Forschung zuständigen Ministerinnen und Ministern des Bundes und der Länder. Das Expertengremium wurde von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz des Bundes und der Länder (GWK) berufen.