29. Januar 2014 | Presseinformationen:

Antrittsvorlesung von Prof. Dr.-Ing. Christoph Herrmann Der Fall Big Motors: Methoden und Werkzeuge für Nachhaltige Produktion und Life Cycle Engineering

Prof. Dr.-Ing. Christoph Herrmann, Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik der Technischen Universität Braunschweig, hält seine Antrittsvorlesung „Der Fall Big Motors: Methoden und Werkzeuge für Nachhaltige Produktion und Life Cycle Engineering“ am

Mittwoch, 5. Februar 2014, um 17.00 Uhr
in der Aula, Haus der Wissenschaft, Pockelsstr. 11, 38106 Braunschweig.

Produzierende Unternehmen sind von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Sie schaffen Arbeitsplätze und die Voraussetzung für das Wachstum einer Wirtschaft. Aus wirtschaftlichen und ökologischen Motiven kommt der gezielten Senkung von Energie- und Ressourcenverbräuchen in der Produktion eine immer wichtigere Bedeutung zu. Eine zielgerichtete Analyse und Ableitung von Effizienzpotenzialen verlangt eine ganzheitliche Sicht auf die konstituierenden Elemente einer Fabrik: Maschinen und Anlagen, technische Gebäudeausrüstung sowie die Gebäudehülle. Um Zielkonflikte zu lösen und Problemverschiebungen zu vermeiden, ist zudem ein Lebenszyklusdenken erforderlich. Dies beginnt mit der Rohstoffgewinnung und endet nicht beim Kunden, sondern geht bis zur Entsorgung von Produkten und der Führung von Materialien und Produkten in Kreisläufen.

Für das Management und die Mitarbeiter eines Unternehmens bedeutet dies in zunehmendem Maße ein Denken in Systemen, orientiert am Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung. Neue Methoden und Werkzeuge können helfen, Produkte und Dienstleistungen und die zugehörigen Prozesse in solchen Systemen zu verstehen, die wirtschaftlichen Potenziale zu erschließen und die Umweltwirkungen zu minimieren. Die Vorlesung greift zentrale Zukunftsthemen auf und präsentiert aktuelle Forschungsprojekte aus den Bereichen Energie- und Ressourceneffizienz, der Fabrik der Zukunft sowie der lebenszyklusorientierten Produkt- und Prozessgestaltung.

Zur Person

Prof. Dr.-Ing. Christoph Herrmann ist Universitätsprofessor für Nachhaltige Produktion und Life Cycle Engineering und Leiter des Instituts für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik (IWF) der Technischen Universität Braunschweig. Seit 2009 leitet er die deutsch-australische Forschergruppe »Sustainable Production & Life Cycle Management« gemeinsam mit Prof. Sami Kara, University of New South Wales, Sydney. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter am IFH (Institut für Handhabung und Montage) und am IWF. Nach seiner Promotion zum Dr.-Ing. in 2003 habilitierte er sich für das Fachgebiet Produktionstechnik und wurde 2011 zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Als Unternehmensgründer (2002 – 2007) hat er Werkzeuge und Dienstleistungen zur Unterstützung einer umweltgerechten Produktgestaltung in die Elektronik- und Automobilindustrie eingeführt. Von 03/2005 bis 05/2008 war er auch wissenschaftlicher Leiter des KERP Kompetenzzentrums, Wien (Österreich). Von August 2009 bis Februar 2013 war er wissenschaftlicher Geschäftsführer und Mitglied des Vorstands des Niedersächsischen Forschungszentrums Fahrzeugtechnik (NFF). 2011 hat die Gruppe um Professor Herrmann gemeinsam mit Kollegen des Fraunhofer-Instituts (IVV) und aus der Industrie den Deutschen Rohstoffeffizienzpreis des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) erhalten. 2013 wurde seine Vorlesung »Produkt- und Life Cycle Management« mit LehrLEO der TU Braunschweig für die beste Vorlesung im Bachelor ausgezeichnet. Seine Forschungsprojekte umfassen unter anderem Unterstützung einer lebenszyklusorientierten Produktplanung und -entwicklung, Ökobilanzen, Energie- und Ressourceneffizienz in der Produktion, Planung von Demontage- und Recyclingsystemen sowie Methoden und Werkzeuge für ein ganzheitliches Life Cycle Management. Professor Herrmann war unter anderem Chairman der Eco-x 2005 und 2007 in Wien und der 18th CIRP Conference on Life Cycle Engineering in Braunschweig im Jahr 2011.