21. März 2018 | Magazin:

Wissenschaftsminister verlängert Berufungsrecht Besuch der Wasserbau-Versuchshalle des Leichtweiß-Instituts

Der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler, besuchte am 21.03.2018 die Versuchshalle des Leichtweiß-Instituts für Wasserbau der Technischen Universität Braunschweig. Mit im Gepäck hatte er ein Schreiben zur erneuten Übertragung des Berufungsrechts der TU Braunschweig, das er TU-Präsidentin Prof. Anke Kaysser-Pyzalla überreichte.

Die TU Braunschweig kann weiterhin Professorinnen und Professoren in eigener Regie berufen. Minister Thümler würdigte den verantwortungsvollen Umgang der TU Braunschweig mit dem Berufungsrecht, das der Hochschule 2015 befristet für drei Jahre übertragen worden war. „Die Übertragung des Berufungsrechts ist ein Vertrauensbeweis. Denn die Besetzung von Professuren entscheidet ganz wesentlich über die Leistungs- und Entwicklungsfähigkeit einer Hochschule“, sagte der Minister. „Die Berufungspraxis an der TU Braunschweig zeichnet sich durch hohe Qualität aus. Sie ist transparent und zukunftsorientiert. Das ist eine hervorragende Grundlage für wissenschaftlichen Erfolg.“

In dem großen 3D-Wellenbecken werden die Wellenbelastungen auf Bauwerke und Küsten getestet. Durch die Wasserbau-Versuchshalle führten (v.r.) Prof. Nils Goseberg, Abteilung für Hydromechanik und Küsteningenieurwesen, und sein Kollege Prof. Jochen Aberle, Abteilung Wasserbau, den Niedersächsischen Wissenschaftsminister Björn Thümler, TU-Präsidentin Prof. Anke Kaysser-Pyzalla, Prof. Wolfgang Durner, Prof. Lothar Hagebölling, Dietmar Smyrek und Prof. Matthias Schöniger. Bildnachweis: Kristina Rottig/TU Braunschweig.

Komplexe Strömungs- und Sedimentsverhältnisse, zum Beispiel in Einflussbereichen von Wasserkraftanlagen und Wehranlagen, werden mit physikalischen Modellen getestet. Bildnachweis: Kristina Rottig/TU Braunschweig.

Im Wellenkanal werden unter anderem die Auswirkungen von Strömungen auf die Seegraswiesen, die Kinderstuben der Meere, untersucht. Bildnachweis: Kristina Rottig/TU Braunschweig.

Von der Quelle bis zum Meer: In der Versuchshalle kann alles rund um Gewässer erforscht werden. Einzelne Abschnitte von Fließ- und Küstengewässern mit Wehren, Schleusen und Offshoreanlagen werden hier im Modell nachgebaut, um sie vor dem Hintergrund von Klimawandel und anthropogenen Einflüssen mitsamt ihrer Umweltbedingungen zu erforschen. Bildnachweis: Kristina Rottig/TU Braunschweig.

Versuch mit Lokalkolorit: Das Modell des Eisenbüttler Wehrs in der Oker. Das letzte Wehr vor der Innenstadt dient zur Wasserstandregelung und zum Hochwasserschutz. Bildnachweis: Kristina Rottig/TU Braunschweig.

Mit 140 Meter Länge und 40 Meter Breite ist die Wasserbau-Versuchshalle deutschlandweit die zweitgrößte. Anlagen mit kippbaren Versuchsrinnen, einem Hafenbecken, Wellenkanälen und Wellenbecken sind dort dauerhaft untergebracht und werden um Modelle zu aktuellen Forschungsprojekten wie Hochwasserentlastungsanlagen, Talsperren und Kanäle ergänzt. Bildnachweis: Kristina Rottig/TU Braunschweig.

Qualitätsstandards bestätigt

„Unsere Professorinnen und Professoren sind die Grundlage für die Qualität von Forschung und Lehre an der TU Braunschweig. Daher suchen wir die national und international besten Köpfe für diese wichtigen Positionen. Die Berufungen hervorragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an die TU Braunschweig können sich sehen lassen. Mit der Verlängerung des Berufungsrechtes sehen wir unsere Qualitätsstandards und Prozesse bestätigt“, betonte Hochschulpräsidentin Kaysser-Pyzalla.

In den nächsten drei Jahren wird weiterhin das Präsidium der TU Braunschweig im Einvernehmen mit dem Hochschulrat über die Berufungen entscheiden. Der Hochschulrat übernimmt dabei die Aufgabe der Qualitätskontrolle, die zuvor dem Ministerium oblag. „Die Verlängerung ist auch für den Hochschulrat ein Vertrauensbeweis“, freut sich Hochschulratsvorsitzender Prof. Lothar Hagebölling. „So können wir Professorinnen und Professuren schneller an die TU Braunschweig holen.“

Rundgang informierte über Binnen- und Küstenschutz

Der Minister informierte sich bei seinem Besuch in der Versuchshalle des Leichtweiß-Instituts für Wasserbau über den Küsten- und Binnenwasserschutz. Er betonte bei seinem Rundgang die Relevanz der Forschung, die dazu beiträgt, Menschen in ganz Deutschland, aber auch weltweit vor Hochwasser zu schützen.“

Einzelne Abschnitte von Fließ- und Küstengewässern sind hier im Modell nachgebaut, um sie vor dem Hintergrund von Klimawandel und anthropogenen Einflüssen mitsamt ihren Umweltbedingungen zu erforschen. Zudem beinhaltet die Versuchshalle verschiedenste Versuchseinrichtungen im Bereich des konstruktiven Wasserbaus, naturnahen Wasserbaus und Küsteningenieurwesens, die der angewandten und der Grundlagenforschung dienen.