Von Mumienbraun bis Läuse-Rot Ausstellung über die Bedeutungen des Begriffes „Pharmakon“
Mumienbraun, Safrangelb, Berliner Blau und Läuse-Rot: In der Universitätsbibliothek geht es aktuell bunt zu. Die Ausstellung „Pharmakon – Farbe, Zauber, Gift, Arznei“ zeigt Objekte und Substanzen aus der Arzneimittelhistorischen Sammlung der TU Braunschweig, die nicht nur medizinisch genutzt, sondern als Farbmittel, Gifte und Zaubermittel zum Einsatz kamen. Apothekerin und Kuratorin Anette Marquardt hat uns durch die Ausstellung geführt.
Nein, ein Lieblingsexponat habe sie nicht, sagt Anette Marquardt. Vielmehr habe sie immer das Thema am meisten fasziniert, das sie gerade für die Ausstellung recherchierte. Marquardt ist Apothekerin und promoviert in der Abteilung für Geschichte der Naturwissenschaften mit Schwerpunkt Pharmaziegeschichte der TU Braunschweig. Ihr Thema: Geschichte, Systematik und Dokumentation der Arzneimittelhistorischen Sammlung Schneider. In der aktuellen Ausstellung in der Universitätsbibliothek sind nun in 21 Vitrinen Objekte der Sammlung präsentiert, die neben ihrer pharmazeutischen Verwendung noch ganz andere Rollen spielten: als oftmals begehrte, manchmal giftige Farben in Gewerbe, der Kunst, als Lebensmittelfarbstoff oder auch als Zaubermittel gegen dies und das. Ergänzt werden die Sammlungsobjekte unter anderem durch historische Bücher der Universitätsbibliothek, Exponate aus regionalen Museen und Sammlungen sowie Abbildungen berühmter Gemälde, in denen die Substanzen nachweislich benutzt wurden.
Die Ausstellung wurde von der Abteilung für Geschichte der Naturwissenschaften mit Schwerpunkt Pharmaziegeschichte in Zusammenarbeit mit der Universitätsbibliothek realisiert. In einem Wahlpflichtfachprojekt haben auch Studierende der Pharmazie Themen recherchiert und Poster gestaltet. Unterstützung erfuhr die Abteilung auch von Dr. Hermann Fischer, Gründer einer Firma, die unter anderem Naturfarben herstellt.