Vertrauen in Großprojekte zurückgewinnen Bundesverkehrsministerium veröffentlicht Leitfaden in Zusammenarbeit mit der TU Braunschweig
Stuttgart 21, die Elbphilharmonie in Hamburg und der Flughafen Berlin-Brandenburg sind die bekanntesten Beispiele für eine Reihe von Großprojekten, bei denen die Kosten mit der Zeit deutlich höher ausfielen, als zu Beginn angenommen und deren Umsetzung deutlich länger dauert als geplant. In der Öffentlichkeit entsteht so oft der Eindruck, dass Großprojekte nicht mehr steuerbar und realisierbar seien. Unter maßgeblicher Beteiligung des Lehrstuhls für Immobilienmanagement und Infrastruktur (IIM) am Institut für Bauwirtschaft und Baubetrieb der TU Braunschweig, hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) einen „Leitfaden Großprojekte“ veröffentlicht.
Eine vierköpfige Projektleitung, darunter Professorin Tanja Kessel, Leiterin des Lehrstuhls für Infrastruktur- und Immobilienmanagement an der Carolo-Wilhelmina, entwickelte Lösungen, die dabei helfen sollen, in Zukunft mehr Kostenwahrheit und Termintreue bei Großprojekten zu erreichen. Ziel sei es, das Vertrauen der Öffentlichkeit zurückzugewinnen. Anhand eines typischen Projektverlaufes zeigt der Leitfaden Beschäftigten in Projektleitungen, wie Großprojekte stärker kosten-, termin- und qualitätsgerecht geplant sowie realisiert werden können und bietet dafür geeignete Instrumente an.
Für den Projekterfolg wesentliche Entscheidungen werden in sehr frühen Projektphasen getroffen – meist viele Jahr vor Baubeginn. Aus diesem Grund legt der „Leitfaden Großprojekte“ seinen Fokus auf die Projektphasen vor Beginn der Bauplanung und -durchführung. Er dient der Umsetzung der Empfehlungen der Reformkommission „Bau von Großprojekten“ unter der Leitung des BMVI, auf deren Grundlage die Bundesregierung Ende 2015 den Aktionsplan Großprojekte beschlossen hatte.