Uni meets Schule Musikprojekt von Lehramtsstudierenden zu Rihanna-Song
Dass man an der TU Braunschweig Musik studieren kann, ist nicht überall bekannt. In einem gemeinsamen überregionalen Projekt von Studierenden und Dozierenden hat das Institut für Musik und ihre Vermittlung jetzt gezeigt, wie Musikunterricht aussehen kann und welche Lernerfolge bei Schüler*innen innerhalb von zwei Tagen möglich sind. Mit Schüler*innen der Apollonia Oberschule in Uelzen haben sieben Musiklehramt-Studentinnen Rihannas Song „Diamonds“ neu interpretiert.
Nachdem das Projekt in einem Seminar erarbeitet und mit Professor Bernhard Weber und Lehrer Peer Frenzke weiterentwickelt wurde, ging es im Februar für zwei Tage nach Uelzen. Unter der Leitung der Braunschweiger Studentinnen verwirklichten zwölf Schüler*innen der Jahrgangsstufen 5 bis 9 eine besondere Version von Rihannas Stück „Diamonds“. Dabei griffen die Studentinnen auf eine Methode zurück, die keine Notenkenntnisse erfordert.
Die Schüler*innen, die in dieser Gruppe noch nie zusammen musiziert hatten, teilten sich in verschiedene Instrumentengruppen auf, die von den Studentinnen geleitet wurden. So studierten Lea Köhler und Rebecca Koch mit Mina und Hannah den Gesang ein. Mohammad schrieb in Kürze einen passenden Raptext.
Gänsehaut bei der Aufführung
Mit Unterstützung von Johanna Suthoff erlernte Jan am Keyboard die Akkorde des Stücks. Besonders freute sich der Schüler darüber, dass er nun mit beiden Händen gleichzeitig spielen kann.
Constanze Pinelli leitete die Gruppe der Saiteninstrumente. Diese bestand aus Taylor an der E-Gitarre, Rolian am E-Bass und Salman an der Saz, ein gitarrenähnliches Zupfinstrument, das vor allen vom Balkan bis Afghanistan verbreitet ist. Die letzte Instrumentengruppe bestand aus Jason an der Bass Drum, Dominik an der Snare, Finn am Schellenkranz und Destiny am Schlagzeug und wurde von Nicole Grabowski geleitet. Einen besonderen Touch erhielt das Stück durch Philip am DJ-Pult.
Bereits am ersten Tag konnten die Gruppen erfolgreich gemeinsam spielen und am Ende entstand schließlich eine neue Version des Songs. „Die letzten beiden Durchgänge haben sowohl den Schüler*innen als auch uns Studentinnen Gänsehaut beschenkt“, berichtet Johanna Suthoff. Rebecca Koch gab in der Abschlussrunde zu, sogar Tränen in den Augen gehabt zu haben. Dabei sind auch Aufnahmen der Liveversion entstanden, die das Projekt für die Schüler*innen unvergesslich gemacht haben. Begleitet wurde Projekt außerdem vom Dokumentarfilmer Gary Krosnoff.
Schnelle Fortschritte und Praxiserfahrung
„Das Musikprojekt hat nicht nur die musikalischen Fähigkeiten der Schüler*innen gestärkt, sondern auch dazu beigetragen, dass Schüler*innen verschiedener Nationalitäten und Jahrgänge zusammenarbeiten und eine Gemeinschaft bilden konnten“, erzählt Johanna Suthoff. So waren alle Schüler*innen begeistert über die schnellen Fortschritte auf ihren Instrumenten. Philip aus dem 5. Jahrgang freute sich, dass er sich am DJ-Pult verbessert hat und trotz anfänglichen Schwierigkeiten am Ende zufrieden war.
Fünftklässler Finn erzählte begeistert: „Als erstes konnte ich nicht mit dem Schellenkranz umgehen, durch die Anleitung der Studentinnen kann ich es jetzt eigentlich relativ gut.“ Und auch Salman (6. Klasse) sagte: „Was ich gespielt habe, konnte ich vorher nicht. Ich fand es schön, dass ich das so schnell gelernt habe. Bei anderen Sachen dauert es immer etwas länger.“
Für die Studentinnen war das Projekt eine wertvolle Ergänzung ihres Musikstudiums, da sie hier weitere Praxiserfahrung sammeln konnten. „Die Entwicklung des Projekts hat uns gefordert, über den Tellerrand des reinen Unterrichtens hinauszuschauen“, so Johanna Suthoff.
Text: Johanna Suthoff