The Cell – Eine Käserei im Nationalpark Lucius Ladleif gewinnt 1. Preis beim aed-Neuland-Wettbewerb
Eine Genossenschaftskäserei inmitten eines irischen Nationalparks? Mit dieser Idee überzeugte Architektur-Masterabsolvent Lucius Ladleif die Jury des aed-Neuland-Wettbewerbs. Er gewann jetzt den mit 2.000 Euro dotierten ersten Preis in der Kategorie Architecture + Engineering.
Unter dem Titel „The Cell“ hat sich Lucius Ladleif im Rahmen seiner Masterarbeit bei Professor Berthold H. Penkhues vom Institut für experimentelles Entwerfen im Sommersemester 2018 mit dem Entwurf einer Genossenschaftskäserei im Glendalough Nationalpark beschäftigt. Neben der industriellen Käseherstellung soll sich die Käserei besonders der Vielzahl alter Herstellungsmethoden widmen und diese in Gemeinschaftsarbeit Interessierten wieder näherbringen. Die Besucherinnen und Besucher können den ganzen Herstellungsprozess verfolgen und daran mitarbeiten. „Die Gäste erleben so den ganzheitlichen Prozess hinter dem fertigen Produkt“, erklärt Lucius Ladleif.
Direktes Erleben der Produktionskette
Mit seinem Entwurf beeindruckte der Architektur-Absolvent die Jurorinnen und Juroren des interdisziplinären Nachwuchswettbewerbs, der vom aed e. V. – ein gemeinnütziger Verein zur Förderung von Architektur, Engineering und Design – mit Unterstützung der Karl Schlecht Stiftung ausgelobt wird. „Der Autor versteht es, sowohl die regionalen Bezüge herzustellen als auch sein Ansinnen überzeugend in eine geplante Wirklichkeit zu übersetzen“, heißt es im Statement der Jury. „Das direkte Erleben der Produktionskette wird in den ineinandergreifenden Kuben sichtbar, die ein architektonisch interessantes Raumensemble hoher Qualität bilden. Die zusätzliche Einbeziehung des Themas der Höhle stellt einen schönen Dialog zwischen subtraktiv und additiv dar, der die Arbeit abrundet.“
Aus 317 Einreichungen wurden insgesamt 21 Preisträger in fünf Kategorien ermittelt. „Die Jugend ist voller kreativer Ideen, und die Hochschulen bringen ihre Studierenden auf eine gute Spur!“, resümieren die aed Vorstände und Koordinatoren des Wettbewerbs, Silvia Olp und Dr. Frank Heinlein. Bemerkenswert sei in diesem Jahr der disziplinenübergreifende Gestaltungsansatz bei einer Vielzahl der eingereichten Arbeiten. Die Entwürfe der Gewinnerinnen und Gewinner des Wettbewerbs werden demnächst in einer Wanderausstellung in Deutschland und darüber hinaus gezeigt.