6. Juni 2019 | Magazin:

Sedimentkerne auf Eis Logbuch Bohrkampagne Bodensee – Teil 4

Die Bohrung im Bodensee ist gestartet. Die ersten Sedimentkerne wurden bereits aufgeschnitten und Proben entnommen. Die beiden Studierenden Jette Greiser und Étienne Niewerth vom Institut für Geosysteme und Bioindikation lösen jetzt Sonja Rigterink und André Pannes ab und berichten im vierten Logbucheintrag von der Forschungsbohrung.

Die Studierenden Jette Greiser und Étienne Niewerth vom Institut für Geosysteme und Bioindikation berichten von der internationalen Forschungsbohrung. Bildnachweis: Jette Greiser/TU Braunschweig

„Es ist soweit, die ersten Kerne sind da! Am Mittwochabend konnten wir die beiden Sedimentkerne in Empfang nehmen und im Labor ‚beproben‘. Diese stammen aus einer Tiefe von zwei bis sechs Metern. Auf der Plattform packten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Kerne in Kisten, in denen sie mit Eis auf vier Grad Celcius gehalten wurden. Am Abend wurden sie mit dem Schlauchboot nach Konstanz transportiert.

Alles vorbereitet für die Bohrung. Bildnachweis: Etienne Niewerth/TU Braunschweig

Die frisch entnommenen Sedimentkerne auf der Bohrplattform. Bildnachweis: Jette Greiser/TU Braunschweig

Die Sedimentkerne müssen mit Eis gekühlt werden. Bildnachweis: Jette Greiser/TU Braunschweig

Vor der Kältekammer: Etienne Niewerth und Dr. David Schleheck öffnen die Kisten mit den gekühlten Sedimentkernen. Bildnachweis: Jette Greiser/TU Braunschweig

In der Kältekammer entnehmen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Proben. Bildnachweis: Jette Greiser/TU Braunschweig

In der Kältekammer haben wir die Kerne gemeinsam mit PD Dr. David Schleheck und Doktorand Anan Ibrahim von der Uni Konstanz aufgeschnitten und die Proben entnommen. Die Arbeit musste dabei unter sterilen Bedingungen und möglichst zügig erfolgen, um den Einfluss der Raumatmosphäre auf die Proben zu minimieren. Das Sediment in den ersten Proben erwies sich als sehr schlammig und nass, wodurch das Aufschneiden etwas erschwert wurde. Mit zunehmender Entnahmetiefe sollten die Kerne jedoch fester werden.“

Text: Jette Greiser und Étienne Niewerth

Unter Leitung der Technischen Universität Braunschweig nimmt ein internationales Forscherteam Sedimentproben vom Boden des Bodensees. Dafür kommt erstmals das neue System HIPERCORIG zum Einsatz, das Bohrtiefen von bis zu 100 Meter ermöglicht. Anhand der gewonnenen Sedimentkerne werden die Klima- und Umweltgeschichte in der Region sowie deren Auswirkungen rekonstruiert.