25. April 2016 | Magazin:

Schwefelhaltige Moleküle im Weltall: neues Forschungsprojekt gestartet Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus Deutschland, Russland und der Ukraine beteiligt

In dem neuen Forschungsprojekt „Sulfur in astrochemistry and astrobiology: Laboratory and theoretical studies“ des Instituts für Physikalische und Theoretische Chemie erforschen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Technischen Universität Braunschweig künftig gemeinsam mit Kollegen und Kolleginen aus Russland und der Ukraine schwefelhaltige Moleküle im Weltall. Die Moleküle gelten als Hinweis auf mögliches außerirdisches Leben. Sie sind jedoch noch nicht ausreichend wissenschaftlich untersucht. Die Volkswagen-Stiftung bewilligte dem Forschungsvorhaben im Rahmen des Förderprogramms „Trilaterale Partnerschaften“ kürzlich 250.000 Euro.

Im Forschungsprojekt identifizieren die Forscherinnen und Forscher die relevanten schwefelhaltigen Moleküle, entwickeln experimentelle und theoretische Methoden zu ihrer Untersuchung und wollen diese auf die ausgewählten Moleküle anwenden. Die Arbeitsgruppen um Dr. Christof Maul und Professor Dr. Sigurd Bauerecker forschen im Projekt gemeinsam mit der Polytechnischen Universität Tomsk und der National Academy of Sciences of Ukraine. Die Laufzeit des Projektes beträgt drei Jahre.

Zum Hintergrund des Forschungsprojektes

Astrochemie und -biologie sind junge Wissenschaftsdisziplinen, die Antworten auf die Fragen nach der Entwicklung des Universums sowie nach der Existenz außerirdischen Lebens liefern. Einen Untersuchungsgegenstand dieser Fächer stellen Moleküle dar, die sich in den extrem kalten Regionen zwischen den Sternen oder auch den heißen Atmosphären der Sterne selbst befinden. Bislang konnten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Weltall über 180 dieser Moleküle nachweisen, die zumeist aus den Elementen Wasserstoff, Kohlenstoff, Sauerstoff und Stickstoff bestehen. Solche Moleküle, die zusätzlich Schwefelatome enthalten, sind zwar seltener vorhanden, haben aber eine hohe Bedeutung für die Chemie und die Zusammensetzung von Atmosphären.