Ökobilanz für ein Wasserstoff-Flugzeug Luisa Lindner forscht an der University of Rhode Island – gefördert durch SE²A
Um an ihren neuen Studienort Rhode Island in die USA zu reisen, musste Luisa Lindner noch in ein konventionelles Flugzeug steigen. Ob künftig mit Brennstoffzellen betriebene Langstreckenflugzeuge eine nachhaltigere Alternative sein können, erforscht die Maschinenbau-Studentin der TU Braunschweig in ihrer Masterarbeit, die sie zurzeit an der University of Rhode Island erstellt – gefördert vom Exzellenzcluster SE²A (Sustainable and Energy-Efficient Aviation) im Forschungsschwerpunkt Mobilität an der TU Braunschweig.
Frau Lindner, welches konkrete Thema erforschen Sie in Ihrer Masterarbeit?
Ich beschäftige mich mit der Modellierung und Bewertung der Umweltauswirkungen eines Langstreckenflugzeugs, das mit Brennstoffzellen angetrieben wird. In dieser Lebenszyklusanalyse, auch bekannt als Ökobilanz oder Life Cycle Assessment, geht es darum, die Umweltwirkungen eines Produkts während seines gesamten Lebensweges – von der Produktion über die Nutzungsdauer bis zur Entsorgung – systematisch zu analysieren. Ich stehe noch am Beginn meiner Auswertungen. Deshalb bleibt es spannend, wie eine solche Ökobilanz für ein Flugzeug mit Wasserstoffantrieb ausfällt.
Warum haben Sie dieses Thema gewählt?
Nachhaltigkeit ist für mich ein wichtiges Thema, das sich als Forschungsschwerpunkt wie ein roter Faden durch mein Studium zieht. Ich selber reise und fliege gern, möchte aber die Auswirkungen auf die Umwelt so gering wie möglich halten. Um nachhaltigere Lösungen zu finden, sind innovative Technologien gefragt – und diese zu entwickeln, ist Aufgabe von Ingenieur*innen. Im Bachelor habe ich Maschinenbau mit Schwerpunkt Luft- und Raumfahrttechnik studiert. In meinem Masterstudium mit Schwerpunkt Produktions- und Systemtechnik an der TU Braunschweig liegt der Fokus auf Nachhaltigkeit und Life Cycle Management. In meiner Studienarbeit habe ich die Umweltauswirkungen in der Herstellung von Lithium-Schwefel-Batterien für Luftfahrtanwendungen analysiert. Hier an der Hochschule in Rhode Island sind meine Forschungsschwerpunkte Optimierung, Quality Engineering und Lean Systems.
Wie kam es zu Ihrem Auslandsstudium an der University of Rhode Island?
Ich absolviere ein Dual Degree-Programm, das es mir ermöglicht, sowohl an der TU Braunschweig als auch an einer ihrer Partnerhochschulen im Ausland zu studieren. Meine Masterarbeit wird von beiden Hochschulen anerkannt, und ich erhalte an beiden Universitäten den nationalen Studienabschluss. Mein Abschluss an der TU Braunschweig ist der Master of Science Mechanical Engineering, der an der University of Rhode Island der Master of Science Systems Engineering. Für zusätzlichen Schub, im Ausland zu studieren, hat die Förderung durch SE²A gesorgt. Ich nehme am „SE²A International Female Programme – International master’s projects“ teil. Die internationale Erfahrung ist mir sehr wichtig – umso schöner, dass es trotz der erschwerten Randbedingungen durch Corona geklappt hat.