Neuer Name für die Gesundheitsforschung der Zukunft Forschungsschwerpunkt „Infektionen und Wirkstoffe“ umbenannt
Nun ist es beschlossene Sache: Der TU-Forschungsschwerpunkt „Infektionen und Wirkstoffe“ erhält einen neuen Namen. „Engineering for Health – from Molecules to Processes“ beschreibt die Arbeit der Mitglieder im Schwerpunkt treffend und gibt zugleich einen Ausblick auf eine breitere strategische Ausrichtung. Infektionen und Wirkstoffe bleiben jedoch nach wie vor ein zentrales Thema. Wir haben zum Reboot mit Professor Martin Korte, neuer Sprecher des Forschungsschwerpunkt gesprochen.
Sie sind der neue Sprecher des Forschungsschwerpunkts „Engineering for Health“. Was verändert sich mit der Umbenennung?
Vor allem wird der neue Name dem Umstand gerecht, besser widerzuspiegeln, was die Akteure des Forschungsschwerpunkts schon jetzt leisten. Weiterhin sind zentrale Mitglieder das Braunschweiger Zentrum für Systembiologie (BRICS) und das Zentrum für Pharmaverfahrenstechnik (PVZ) sowie
Arbeitsgruppen an drei Fakultäten (Carl-Friedrich-Gauß-Fakultät, Fakultät für Lebenswissenschaften, Fakultät für Maschinenbau) längerfristig angelegte Verbundprojekte. Mit der Umbenennung zeigen wir eine größere Bandbreite, um so mehr Forschende der TU Braunschweig anzusprechen. Unser Ziel ist es, übergreifende Forschungsverbundvorhaben zu initiieren und erfolgreich durchzuführen, vor allem an der Schnittstelle von Biologie, Bioinformatik, Pharmakologie und den Ingenieurwissenschaften.
Welche Forschungsthemen werden im Forschungsschwerpunkt nun zusammengefasst?
Im Strategieworkshop wurde nochmal klar definiert, dass wir deutschlandweit hier an der TU Braunschweig mit den Partnern die einmalige multidisziplinäre Kombination von Fächern für das Zukunftsfeld „Engineering for Health – from Molecules to Processes“ abbilden können. Der Forschungsschwerpunkt kann so die gesamte Wertschöpfungskette von der Kenntnis der molekularen Grundlagen der Infektion, möglicher Wirkstoffziele, über die Wirkstoffentwicklung, Produktion und Formulierung bis zur Verpackung abbilden. Auch die Entwicklung biomedizinischer Messinstrumente und Apparaturen soll vorangetrieben werden, denn die Entwicklung neuer Medikamente und das Aufspüren neuer Biomarker hängt auch mit der technischen Weiterentwicklung des Messinstrumente und -methoden zusammen.
Wie kam es zur Umbenennung? Ist damit auch eine neue strategische Ausrichtung verbunden?
Im Strategieworkshop waren sich alle Vertreter*innen des Forschungsschwerpunkts einig, dass mit der Umbenennung ein breiteres Feld in der Forschung an der TU BS abgedeckt werden kann. Weitere Kriterien für den Namen waren, dass er die Forschungsaktivitäten treffender abbildet und dass er sich besser in das Gesamtkonzept der TU Braunschweig einfügt. Der Name erzeugt auch eine Vergleichbarkeit mit den Namen der anderen Forschungsschwerpunkte und grenzt die Aktivitäten der TU Braunschweig klarer zu denen des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) ab – ohne dass wir aufhören, über Infektionen und Wirkstoff zu forschen.
Welche Partner umfasst der Forschungsschwerpunkt?
Die Vielfalt der Partner zeigt sehr gut, wie breit der Forschungsschwerpunkt bereits vor der Umbenennung aufgestellt war und dass der neue Name optimal den Fokus als technische Universität abbildet: das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) mit Forschungsgruppen am BRICS und in kollaborativer Zusammenarbeit in Forschungsverbünden, das Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin ITEM mit Arbeitsgruppen an BRICS und PVZ, das Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST mit der Beteiligung des PVZ am Fraunhofer Leistungszentrum Medizin- und Pharmatechnologie sowie das Leibniz-Institut DSMZ – Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen mit einer Arbeitsgruppe am BRICS und die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) mit einer Nachwuchsgruppe am BRICS.
Welche neuen Ideen gibt es für den Forschungsschwerpunkt?
Wir werden ein Special-Guest-Seminar einführen, mit didaktisch begabten hochkarätigen Forschern*innnen. Im Sommer dieses Jahres startete der Postermarkplatz – ein voller Erfolg, den wir gerne fortsetzen wollen. Wir versuchen gerade die Kooperation mit der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) zu intensivieren, vor allem was das Exzellenzcluster „Resist“ an der MHH angeht. Wir suchen gerade nach Querschnittsthemen zwischen Forschungszentren und Fakultäten. Auch die Forschungsbeziehungen zur PTB und zum TU-Forschungsschwerpunkt „Metrologie“ wollen wir intensivieren, um zu verbesserten diagnostischen und biomedizinischen Messtechniken zu kommen. Hierbei ist prototypisch gedacht, die vom Land und der VW Stiftung finanzierten Forschergruppe „Homeohirn“, an der schon jetzt Wissenschaftler*innen von drei Fakultäten beteiligt sind, weiter auszubauen, um „Engineering for Health“ im direktesten Sinne zu leben und auszubauen. Kurzum: Wir werden intensiv an der Gesundheitsforschung der Zukunft basteln.