13. September 2022 | Magazin:

Post aus … Braunschweig Informatik-Studentin Nazli Cesur aus der Türkei berichtet über ihr Studium an der TU Braunschweig

Allgemeine Informationen

Das mache ich in Braunschweig:

Ich studiere Informatik im Bachelor an der TU Braunschweig. Nebenbei arbeite ich im International House & Forschungsservice und erlebe hier jeden Tag ganz viele neue und interessante Sachen während meines Studiums in Deutschland.

Darum habe ich mich für einen Aufenthalt an der TU Braunschweig entschieden:

Ich wollte unbedingt an einer der TU9 Universitäten studieren. Braunschweig ist eine davon, deshalb war sie immer auf meiner Liste. Als ich alle Universitäten ausführlicher recherchiert habe, habe ich festgestellt, dass die TU Braunschweig wegen der Stadt und meines Studiengangs die beste Wahl für mich ist.

Was möchten Sie nach Ihrem Aufenthalt machen und können Sie sich vorstellen, in Braunschweig zu bleiben?

Mein erstes großes Ziel ist es, mein Studium zu beenden und in Zukunft in diesem Bereich einen Job zu finden. Ich liebe Braunschweig, aber ich möchte nicht mein ganzes Leben lang hier wohnen. Wenn ich ein gutes Jobangebot in einer interessanteren Stadt bekomme, würde ich gern dahin umziehen, um auch neue Herausforderungen zu erleben.

Leben vor Ort

So wohne ich in Braunschweig:

Ich wohne momentan in einer WG. Seit ich in Deutschland bin, habe ich bisher in vier WGs gewohnt. Alle meine bisherigen Mitbewohner*innen waren sehr nett und verschieden, was mir jeweils viel dabei geholfen hat, die deutsche Kultur kennen zu lernen und mein Deutsch schneller zu verbessern.

Was unterscheidet das Studieren bzw. Forschen in Deutschland von dem in meiner Heimat?

Ich habe bereits ein Semester Informatik in der Türkei studiert. Wenn ich die beiden Länder vergleiche, kann ich sagen, dass man in Deutschland im Studium mehr Flexibilität hat. Man kann beispielsweise selber planen, welche Kurse man in welchem Semester nimmt und in den meisten Veranstaltungen gibt es keine Anwesenheitspflicht.

Hier bin ich in Hamburg, meiner Lieblingsstadt in Deutschland. Die Speicherstadt ist eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten von Hamburg und mein absoluter Favorit. Bildnachweis: Nazli Cesur/TU Braunschweig

Dieses Foto ist im Theaterpark in Braunschweig entstanden. Die Lichter unter der Brücke spiegeln sich wunderschön in der Oker. Bildnachweis: Nazli Cesur/TU Braunschweig

Hier bin ich in einem bayrischen Brauhaus in München und probiere typisch bayrische Spezialitäten - das Essen war sehr lecker! Bildnachweis: Nazli Cesur/TU Braunschweig

Hier bin ich auf dem Weihnachtsmarkt in Braunschweig. Trotz der Kälte hatte ich viel Spaß. Bildnachweis: Nazli Cesur/TU Braunschweig

Das ist das Rathaus von Braunschweig. Besonders schön ist es im Sonnenuntergang anzuschauen. Im letzten Sommer gab es direkt davor auch noch ein Riesenrad, von dem man einen tollen Blick über Braunschweig hatte. Bildnachweis: Nazli Cesur/TU Braunschweig

Ausflug zum Königsee in Bayern. Dieser Ort ist so schön, dass man erstmal realisieren muss, dass es ein echtes Foto und keine Leinwand ist. Nazli Cesur/TU Braunschweig

Was unterscheidet den Alltag in Deutschland von dem in meiner Heimat?

Der Tag fängt relativ früh an in Deutschland. Dafür macht man auch früher Feierabend. Nach dem Feierabend kann man vielleicht noch ein Bierchen trinken gehen, aber meistens geht man direkt nach Hause und früh ins Bett… Hier unternehmen die Menschen in der Woche abends weniger und es sind in der Nacht auf der Straße kaum Menschen zu sehen, weil alle Läden und Cafés schon um 18-19 Uhr zu sind, was mich sehr überrascht hat, als ich nach Deutschland gekommen bin.

Das habe ich hier in den ersten drei Tagen gelernt:

  1. Man muss fünf Mülleimer im Haus haben und benutzen: Verpackung, Bio, Altpapier, Glas und Restmüll.
  2. Man sollte daran denken, immer Bargeld dabei zu haben. In vielen Restaurants in Deutschland kann man nicht mit Karte zahlen.
  3. Es heißt „Guten Tag“ zur Begrüßung und „schönen Tag“ zum Abschied!

Die bisher größte Herausforderung während meines Aufenthaltes war …

Ich hatte große Schwierigkeiten, mich an das alltägliche Deutsch zu gewöhnen. Manchmal konnte ich sogar ganz einfach Sätze nicht verstehen, zum Beispiel, wenn jemand mich gefragt hat: „Wie geht’s dir?“ Aber mit der Zeit gewöhnt man sich an die Geschwindigkeit und an bestimmte Ausdrücke.

Das nehme ich von hier mit nach Hause:

Ich nehme für meine Freunde und Eltern immer Schokolade mit, weil es in Deutschland so viele verschiedene und leckere Sorten davon gibt. Mein Vater hat sogar immer eine große Liste von Marken, wenn es um Schokolade in Deutschland geht.

Gut zu wissen

Diesen Tipp möchte ich anderen internationalen Studierenden oder Wissenschaftler*innen geben, die einen Auslandsaufenthalt in Deutschland planen oder gerade absolvieren:

Versucht vor der Anreise schon ein bisschen die Muttersprache des Landes zu lernen. Das hilft euch in den ersten Tagen. Außerdem: Seid nicht zu schüchtern, Menschen anzusprechen, wenn ihr Hilfe benötigt. Es gibt überall viele ausländische Studierende mit Sorgen und Nöten wie euren und es gibt viele Menschen, die euch helfen werden.

Das sollte man meiner Meinung nach in Deutschland unbedingt ausprobieren:

Egal welche Stadt in Deutschland ihr besucht: Eigentlich gibt es immer ein lokales Bier. Probiert das Bier und nehmt vielleicht noch eine Bratwurst dazu!

Das möchte ich noch hinzufügen:

Wenn ihr eure Komfortzone verlassen und etwas Neues im Leben ausprobieren möchtet, ist das Auslandsstudium aus meiner Sicht die beste Möglichkeit. Am Anfang kann alles ziemlich herausfordernd und schwer erscheinen, aber am Ende habt ihr unglaublich viele wertvolle Erfahrungen und Erinnerungen, die euch in Zukunft viel helfen und die ihr vor allem nie vergessen werdet.