10. Juli 2018 | Magazin:

„Moderne und funktionale Gebäude beflügeln!“ Bauherreneigenschaft an TU Braunschweig verliehen

Die TU Braunschweig ist die erste Hochschule, der als Landesbetrieb die Bauherreneigenschaft übertragen wird. Sie erhält damit alle Aufgaben, die bislang das Staatliche Baumanagement übernahm. Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler übergab das Privileg am 10. Juli 2018 der Präsidentin der TU Braunschweig.

„Moderne und funktionale Gebäude beflügeln Forschung, Lehre und die fächerübergreifende Zusammenarbeit. Oft sind sie sogar deren Voraussetzung. Dass uns das Land Niedersachsen die Bauherrenverantwortung für unsere Gebäude überträgt, versetzt uns in die Lage, flexibler, schneller und nachhaltiger zu bauen“, freut sich Professorin Professorin Anke Kaysser-Pyzalla, die Präsidentin der TU Braunschweig.

Der neueste Forschungsbau der TU Braunschweig, der 2017 eröffnet wurde, zeigt, wie anspruchsvoll ein Hochschulbau für interdisziplinäre Forschung ist: das Zentrum für Pharmaverfahrenstechnik (PVZ). Gemeinsam mit dem Niedersächsischen Wissenschaftsminister Björn Thümler besuchte die Präsidentin Labore, in denen Experten aus Pharmazie, Verfahrenstechnik und Mikrotechnik zusammenarbeiten.

Jörg Jaspers (Geschäftsbereichsleiter Gebäudemanagement), Professorin Anke Kaysser-Pyzalla (Präsidentin der TU Braunschweig) und der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kunst, Björn Thümler, Bildnachweis: Kristina Rottig/TU Braunschweig

Mit Wirkung vom 1. Juli 2018 hat der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kunst, Björn Thümler, die Bauherreneigenschaft verliehen. Damit ist die TU Braunschweig die erste Hochschule, der als Landesbetrieb die Bauherreneigenschaft übertragen wird. Im Bild: Minister Björn Thümler und Professorin Anke Kaysser-Pyzalla, Präsidentin der TU Braunschweig, bei der feierlichen Übergabe im Zentrum für Pharmaverfahrenstechnik (PVZ). Bildnachweis: Kristina Rottig/TU Braunschweig

v. l. Prof. Andreas Dietzel, PVZ-Vorstandsmitglied, Prof. Heike Brunjes, stellvertretende PVZ-Vorstandssprecherin, Jörg Jaspers, Leiter des Gebäudemanagements, TU-Präsidentin Anke Kaysser-Pyzalla, Minister Björn Thümler und Prof. Lothar Hagebölling, Vorsitzender des Hochschulrats. Kristina Rottig/TU Braunschweig

Im Anschluss an die Übergabe der Bauherreneigenschaft an die TU Braunschweig besichtigte Minister Björn Thümler im Rahmen seiner Sommerreise das Zentrum für Pharmaverfahrenstechnik (PVZ). Der neueste Forschungsbau der TU Braunschweig, der 2017 eröffnet wurde, zeigt, wie anspruchsvoll ein Hochschulbau für interdisziplinäre Forschung ist. Bildnachweis: Kristina Rottig/TU Braunschweig

Der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kunst, Björn Thümler, und die Präsidentin der TU Braunschweig, Professorin Anke Kaysser-Pyzalla, besuchen die Formulierungslabore. Hier stehen unterschiedliche Geräte zur Formulierung von Wirkstoffen und Überführung dieser in Arzneimittel bereit. Pharmazeuten bringen ihre Expertise zur Aufnahme und Verstoffwechslung von Wirkstoffen ein, Ingenieure erforschen neue Prozesse zur Arzneimittelherstellung und zur Individualisierung der Arzneimittelversorgung. Neben klassischen, aber weiterhin relevanten Prozessen wie der Tablettierung wird am PVZ am 3D-Druck von individualisierten Medikamenten in Form von Tabletten und orodispersiblen Filmen gearbeitet. Hierdurch könnten in Zukunft für jeden Patienten individuell Medikamente hergestellt werden. Dies können individuelle Kombinationen von Wirkstoffen z. B. für multimorbide Patienten sein oder aber auch unterschiedliche Dosierungsschemata, z. B. für Kleinkinder. Bildnachweis: Kristina Rottig/TU Braunschweig

Lernplätze im Zentrum für Pharmaverfahrenstechnik (PVZ) in Braunschweig, Bildnachweis: Kristina Rottig/TU Braunschweig

Laborrundgang mit Minister Thümler und TU-Präsidentin Kaysser-Pyzalla im PVZ: Bei der Entwicklung von Organ-on-a-chip Systemen arbeiten Pharmazeuten und Ingenieure eng zusammen. Die Pharmazeuten liefern die biologischen Systeme, z. B. Tumorzellen oder Modelle für biologische Barrieren. Die Ingenieure entwickeln die erforderlichen Chips. Die Systeme dienen der in vitro Wirkstofftestung und Wirkstoffverteilung unter möglichst physiologischen Bedingungen. Sie können daher für präklinische Untersuchungen eingesetzt werden und ermöglichen eine Verbesserung der Datenlage bei gleichzeitiger Reduktion von Tierexperimenten. Derzeit wird an der Forschung und Entwicklung neuer Online-Messsysteme gearbeitet. Die Organ-on-a-chip Systeme bieten langfristig die Möglichkeit, die präklinische Forschung im Rahmen der Arzneimittelentwicklung durch einen höheren Probendurchsatz zu beschleunigen. Bildnachweis: Kristina Rottig/TU Braunschweig