Mein Exponat: WG-Frühstück mit Che Guevara Ausstellung in der Universitätsbibliothek zeigt Wandel des Studierenden-Alltags
Wie war das Studium in Zeiten des Umbruchs in Braunschweig? Was passierte Ende der 1960er-Jahre an der Uni? Dem sind Studierende des Instituts für Geschichtswissenschaft nachgegangen. Ihre Ergebnisse zeigen sie in der Ausstellung „Zeiten des Umbruchs. Geisteswissenschaftliches Studium an der TU Braunschweig in den sechziger und siebziger Jahren“, die ab dem 9. Mai in der Universitätsbibliothek zu sehen ist. In der Reihe „Mein Exponat“ stellen einige Studierende Ausstellungsstücke vor.
Was verbindet man mit Frühstück? Kaffee, Brötchen mit Marmelade. Aber eher nicht: Auf dem Boden sitzen, Katzen am Tisch streicheln, Che Guevara an der Wand, größtenteils bärtige Herren. So jedenfalls stellte sich vermutlich die Situation einer Braunschweiger Studierenden-WG in den Zeiten des kulturellen Umbruchs der Jahre 1968 bis 1978 dar. Wir haben dieses Cover des Buches „Forever Young 1968-2002“ über Jugendkultur in Braunschweig als Leitbild unseres Ausstellungsbereichs „Neue Lebensformen“ gewählt, da der revolutionäre Zeitgeist hier deutlich wird.
Neuer Haar-Look: lang und wild
Als Ziel haben wir uns gesetzt, das damalige studentische Leben, den Wandel des Alltags und der Mentalitäten der damaligen Studierendengeneration zu thematisieren. Durch Exponate wie Fotos, Bücher und Kleider lädt die Ausstellung dazu ein, diese Zeit nachzuempfinden. Die Kleidungsnormen sind aufgebrochen, die Haare länger und wilder, die Schallplattensammlungen größer und westlicher sowie traditionelle Vorstellungen zum Liebesleben verworfen worden. Die Relevanz für heute besteht darin, dass hier die vergessenen Anfänge unserer heutigen studentischen Freiheitsvorstellungen liegen.
Hande Turan und Seyma Kilic, Studentinnen und Mitglieder des Austellungsteams