Mein Exponat: Ein Beamer alter Schule Monströser Technik-Schatz aus dem Keller des Instituts für Geschichtswissenschaften
Wie war das Studium in Zeiten des Umbruchs in Braunschweig? Was passierte Ende der 1960er-Jahre an der Uni? Dem sind Studierende des Instituts für Geschichtswissenschaft nachgegangen. Ihre Ergebnisse zeigen sie in der Ausstellung „Zeiten des Umbruchs. Geisteswissenschaftliches Studium an der TU Braunschweig in den sechziger und siebziger Jahren“, die ab dem 9. Mai in der Universitätsbibliothek zu sehen ist. In der Reihe „Mein Exponat“ stellen einige Studierende Ausstellungsstücke vor.
Mein Lieblingsobjekt ist unser schönes Epidiaskop. Dies ist ein Projektor aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, der dazu diente, Texte und Bilder für die Studierenden an die Wand zu werfen – ähnlich den heute eingesetzten Overhead-Projektoren oder den neuen Dokumentenkameras. Durch den Einsatz von Glühbirnen entwickelte sich jedoch nach kurzer Zeit eine so große Hitze, dass das untergelegte Papier zu entflammen drohte. Länger als 20 Minuten war ein Einsatz somit nicht möglich.
Nur noch ein Museumsstück
Da sich meine Projektgruppe mit Rahmenbedingungen und Arbeitsweisen des Studiums in den 1960er und 1970er Jahren beschäftigt, stellen wir es als unser Leitobjekt aus. Es ist sehr anschaulich und bietet einen Einblick in den Stand der Technik, mit der die Studierenden dieser Zeit gearbeitet haben. Die durch das Epidiaskop projizierten Bilder und Texte erhöhten damals die Qualität und Anschaulichkeit von Vorlesungen.
Heutzutage werden solch kolossale Epidiaskope nicht mehr verwendet, und sie stauben im Keller des Instituts für Geschichtswissenschaften ein. Jedoch führte der Weg zu unserer heutigen Technik über genau diese Geräte des letzten Jahrtausends. So stellte die Firma Ed. Liesegang bis zum Jahre 2004 auch Tageslichtprojektoren und Videoprojektoren her, wie wir sie heute jeden Tag in der Universität verwenden.
Ein Gastbeitrag von Leonard M. Walz, Student und Mitglied des Ausstellungsteams