8. Mai 2018 | Magazin:

Mein Exponat: Die Universitätsbibliothek – Ein Ort der Geschichte Als Studierende für einen schnelleren Neubau protestierten

Wie war das Studium in Zeiten des Umbruchs in Braunschweig? Was passierte Ende der 1960er-Jahre an der Uni? Dem sind Studierende des Instituts für Geschichtswissenschaft nachgegangen. Ihre Ergebnisse zeigen sie in der Ausstellung „Zeiten des Umbruchs. Geisteswissenschaftliches Studium an der TU Braunschweig in den sechziger und siebziger Jahren“, die ab dem 9. Mai in der Universitätsbibliothek zu sehen ist. In der Reihe „Mein Exponat“ stellen einige Studierende Ausstellungsstücke vor.

Ein Neubau musste her: 1972 konnte duie Universitätsbibliothek der Carolo-Wilhelmina eröffnet werden. Bildnachweis: Universitätsarchiv/TU Braunschweig

Jeder Studierende der TU Braunschweig war wohl schon einmal in der Universitätsbibliothek. Hier leiht man seine Bücher für Hausarbeiten aus, trifft sich zum Lernen oder nutzt die bereitgestellten Computer zum Arbeiten. Aber nicht nur Studierende tummeln sich hier. Auch Außenstehende können über zwei Millionen Medien frei nutzen, sei es nun aus Interesse oder für eigene wissenschaftliche Arbeiten.

Protest für einen Neubau

Dies war aber nicht immer der Fall. In den 1960er Jahren war der Platz in der damaligen Universitätsbibliothek stark eingeschränkt. Ein Neubau musste also her. Geplant wurde dieser von einem Architekten der Braunschweiger Schule, einer einflussreichen Architekturschule der deutschen Nachkriegszeit. Doch leider lief nicht alles so schnell, wie es die Beteiligten gerne wollten. Und so waren es gerade die Studierenden, die für das schnellere Vorankommen beim Neubau protestierten. Mit Aktionen wie einer „Schlüsselübergabe“ oder einer Demonstration in der alten provisorischen Bibliothek setzen sie sich dafür ein, dass der Neubau schließlich 1972 eröffnet werden konnte. So wurde auch durch die Beteiligung der Studierenden vor fast 50 Jahren aus dem Rohbau auf unserem Bild die allen bekannte und von vielen geliebte UB von heute.

Ein Gastbeitrag von Dustin Haus und Jan Naß, Studierende und Mitglieder des Ausstellungsteams