14. Juni 2012 | Magazin:

Martin Lessing leitet neue Stabsstelle für Hochschulcontrolling

„Controlling ist kein Selbstzweck, sondern ist kundenorientiert“, beschreibt Martin Lessing, der Leiter der neu geschaffenen Stabsstelle für Hochschulcontrolling der TU Braunschweig seine Arbeit. Die Stabsstelle hat das Ziel, Transparenz über Kosten und Leistungen der TU zu ermöglichen.

„Die neu geschaffene Stabsstelle soll steuerungsrelevante Informationen insbesondere für das Präsidium und die Fakultäten zur Verfügung stellen“, so Lessing über seine Aufgaben. Eine besondere Herausforderung stellt das Thema Berichtswesen/Statistiken dar. „Zukünftig sollen die relevanten Zahlen aus einem Guss sein und müssen nicht mehr bei verschiedenen Stellen abgerufen werden. Erstmal steht eine Bestandsaufnahme an. ‚Was wird an der TU Braunschweig eingesetzt, was für Zahlen werden bislang wo erhoben?'“, so Lessing.

Das Hochschulcontrolling wird auf vier Säulen gestellt und soll kurze Wege ermöglichen: Das Personalcontrolling mit Haushalts- und Stellenplan, das Sachmittel- und Investitionscontrolling, Berichtswesen und Controllingmethoden sowie das strategisches Controlling und die Kapazitätsrechnung. Hier werden die bisherigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in das neue Hochschulcontrolling eingebettet.

Unterschiede zur freien Wirtschaft, für die er bislang gearbeitet hat, sieht der 44-Jährige sehr wohl. „Während Unternehmen an einer Kennzahl, dem Gewinn, ablesen können, ob sie erfolgreich sind, gibt es an Universitäten mehrere Kennzahlen: Wie erfolgreich sind Forschung und Lehre, wie viele Studierende sind immatrikuliert?“ Auch das Unternehmensziel unterscheidet sich erheblich. „Während Unternehmen einen hohen Gewinn, geringe Personalkosten und wenig Sachmittel anstreben, ist das Unternehmensziel von Universitäten nicht auf Gewinn ausgerichtet. Da Universitäten größtenteils aus Steuermitteln finanziert werden, gibt es hier eine höhere Verantwortung, dass diese auch sinnvoll eingesetzt werden“, so Lessing.

Für den Betriebswirtschaftler aus dem Rheinland und BVB-Fan ist die Region Braunschweig nicht unbekannt. Jägermeister, das Luftfahrtbundesamt und der Solaranlagenhersteller Solvis waren Lessing neben dem Traditionsverein Eintracht Braunschweig schon im Rheinland ein Begriff. „Als Betreiber eines Fachgeschäfts für fairen Handel bin ich immer auf der Suche nach nachhaltigen Lösungen, die längerfristig Bestand haben. Dies will ich auch an der TU fortsetzen“, freut sich Lessing auf seine neue Aufgabe.

Vita
Martin Lessing studierte Betriebswirtschaft an der Universität Münster mit den Schwerpunkten Rechnungswesen/Controlling und Finanzen. Danach war er über ein Jahrzehnt Controller beim Kaufhof in Köln, zuletzt als Bereichsleiter. Als Projektleiter war er bei Kaufhof verantwortlich für die Einführung von SAP R/3 CO und eines Steuerungs- und Führungssystems (EVA) sowie für den Aufbau eines strategischen Controllings mit den Schwerpunkten Benchmarking und Balanced Scorecard. 2005 gründete Lessing ein Fachgeschäft für fairen Handel „el martin“ in Düsseldorf. Darüber hinaus war er Berater und Dozent in den Bereichen Fairer Handel, Finanzen und Controlling.