Leise Lösungen für die Menschen Neugründung: Institut für Akustik
Anfang des Jahres wurde das Institut für Akustik (InA) neu gegründet und ist das 26. Institut der Fakultät für Maschinenbau. Elke Henning sprach mit Institutsleiterin Professorin Sabine C. Langer über die Gründung und Ausrichtung des Instituts in Forschung und Lehre.
Warum ein neues Institut für Akustik?
Mit dem neugegründeten InA setzen wir dem deutschlandweiten Trend der letzten 20 Jahre, der Schließung von Lehrstühlen für Akustik, einen Gegenpol und bringen das interdisziplinäre Thema der Akustik nun verstärkt in den zentralen Forschungsschwerpunkten der TU „Mobilität“ und „Stadt der Zukunft“ ein. Für die Arbeit am Institut setzen wir dabei auf kollaboratives Miteinander, agiles Arbeiten und eine Struktur, die Innovationen fördert.
Was bedeutet das für Studierende?
Prof. Langer: Die Neugründung spiegelt zugleich den verbreiteten Wunsch der Industrie nach Absolventinnen und Absolventen der Fachrichtung Akustik mit einer Ausbildung auf Universitätsniveau wieder. Studierende können deshalb bereits im Bachelorstudium mit der Vorlesung „Akustikgerechtes Konstruieren“ in das Thema einsteigen und mit der „Was passiert dann Maschine“ das Zusammenspiel von Konstruktion und Akustik experimentell kennenlernen.
Im Masterstudium bieten wir speziell zu den Themen Technische Akustik, Numerische Akustik und Akustische Messtechnik vertiefende Vorlesungen an. Neue Lern- und Prüfungsformate wie forschungsbezogenes Lernen und die Dokumentation des eigenen Lernfortschritts sind uns dabei besonders wichtig. Der Frage: Was brauchen Studierende, um am Kulturwandel in der Industrie mitzuwirken? gehen wir in der Lehrveranstaltung „Innovation durch Inspiration und Intuition nach, und fragen: Was sind Hemmnisse für Innovationen?
Welche Forschungsthemen sind Ihnen besonders wichtig?
Grundsätzlich sollte ein Forschungsthema Relevanz für den Menschen oder die Gesellschaft haben. Wir stellen Methoden und Modelle zur Verfügung, damit die Akustik in allen und insbesondere den frühen Produktentwicklungsphasen berücksichtigt werden kann und forschen an innovativen passiven Maßnahmen wie Akustischen Schwarzen Löchern oder Metamaterialien. Wir entwickeln eigene Softwares zur Simulation von akustischen Eigenschaften. Technologiebewertung und die Berücksichtigung von Unsicherheiten sind uns dabei ein wichtiges Anliegen.
Vielen Dank für das Gespräch.
Zur Person
- Studium: Bauingenieurwesen
- Promotion 2001 zu Schalltransmission durch Isolierverglasung
- 2003-2013 Juniorprofessorin für Wellenausbreitung und Bauakustik an der TU Braunschweig
- 2005 – 2008 Vertretung der Professur für Festkörpermechanik der TU Clausthal
- 2013 – 2018 Professorin für Vibroakustik am Institut für Konstruktionstechnik der TU Braunschweig
- Seit 2019 Leiterin des neu gegründeten Instituts für Akustik der TU Braunschweig
- Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft für Akustik DAGA seit 07/2019
- Mitglied des Beirats der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Akustik e.V. (DAGA) als Tagungsleiterin mit Prof. Jürgen Peissig der DAGA 2020 in Hannover