22. Juni 2022 | Magazin:

Keine Grenzen gesetzt Braunschweiger Studierende nehmen an internationalem Wettbewerb zur synthetischen Biologie teil

Die iGEM Foundation ist eine unabhängige, non-profit-Organisation, die sich der Weiterentwicklung der synthetischen Biologie verschrieben hat. Seit 2004 veranstaltet sie jährlich einen Wettbewerb zu Innovationen in der synthetischen Biologie. Besonders der internationale Kontakt mit anderen Teams, aber auch die interdisziplinären Kompetenzen stehen dabei im Vordergrund. Auch in Braunschweig haben sich Studierende gefunden, die als Team daran teilnehmen. Hier stellen sie sich vor.

Das iGEM-Team 2022. Bildnachweis: iGEM-Team TU Braunschweig

Wir sind zwölf Studierende der TU Braunschweig aus den Biowissenschaften. Jeder von uns hat dabei eine bestimmte Aufgabe. Während einige sich zum Beispiel mit der Social Media Präsenz beschäftigen, kümmern sich andere um das Sponsoring und um die Website“, sagt Fabienne Spang.

Den Impuls zur Teamgründung gab Professor Boas Pucker vom Institut für Pflanzenbiologie. In einer Infoveranstaltung machte er Ende 2021 den Studierenden den Wettbewerb schmackhaft. Als Team beschäftigen sie sich seitdem mit einem selbstverstärkenden Signal aus drei Komponenten: einer Detektions-, einer Reporter- und einer Amplifikationskomponente. Ziel dieses Systems ist es, sehr geringe Mengen von einem Antigen nachzuweisen. Und damit wollen die Studierenden in dem Wettbewerb punkten: Zum einen verstärkt sich das Signal selbst, wodurch auch schon geringe Mengen eines Antigens nachgewiesen werden können. „Außerdem wird das System so entwickelt, dass jedes beliebige Antigen nachgewiesen werden kann, indem man nur eine Komponente austauscht“, sagt Spang.

Antigen-Schnelltests sind sowohl in der Medizin als auch in der Forschung relevant und spielen eine essentielle Rolle bei der Erforschung und Aufklärung von diversen Erkrankungen, zum Beispiel bei der frühzeitigen Tumor-Erkennung. „Mit unserem modularem System können nicht nur frühzeitig geringe Antigen-Konzentrationen detektiert werden, durch den Austausch der Erkennungsdomäne wird eine schnelle und effiziente Detektion verschiedenster Antigene möglich.“

Arbeiten im Labor. Bildnachweis: iGEM-Team TU Braunschweig

In wöchentlichen Teammeetings tauschen sich die Bachelor- und Masterstudierenden über die jeweiligen Schritte in ihren einzelnen Aufgabenbereichen aus. Für die Laborarbeit haben sie zwei Labore von Professor Pucker gestellt bekommen. Aber die Teamarbeit beschränkt sich nicht nur auf das Projekt. So verbringen sie auch gerne mal ein Wochenende zusammen, arbeiten an ihrem Thema und kochen gemeinsam. Alle sind zuversichtlich, dass sie das Projekt im Oktober 2022 beim Grand Jamboree in Paris vor Teams und Forschenden aus der ganzen Welt präsentieren  können.

Die jungen Forschenden reizt es, dass sie mit ihrem System dabei helfen können, Menschen vor Krankheiten oder vor unterschiedlichsten Reaktionen auf verschiedene Antigene zu bewahren. „Generell finden wir es super, dass wir, als eine neue Generation von Forschenden, schon während unseres Studiums lernen eigenständig Fragen zu lösen, selbständig zu forschen und auch Fehler zu akzeptieren. Das ermöglicht uns später, besser an Probleme ranzugehen und mit Rückschlägen umzugehen“, sagt Fabienne Spang.

Unterstützt wird die Teilnahme des Teams durch die TU Braunschweig, die Ecki Wohlgehagen Stiftung, die Bürgerstiftung Braunschweig, und zahlreiche Unternehmen.