4. September 2018 | Magazin:

Humboldt-Stipendiatin: Professorin Salma Bilal aus Pakistan Die Chemikerin forscht an Energiespeichertechnologien am Institut für Energie- und Systemverfahrenstechnik

Professorin Salma Bilal aus Nowshera in Pakistan arbeitet am National Centre of Excellence in Physical Chemistry an der Universität von Peshawar. Die Chemikerin ist ab August 2018 für 14 Monate zu Gast an der Technischen Universität Braunschweig im Rahmen eines „Humboldt-Forschungsstipendiums für erfahrene Wissenschaftler“. Ihre Gastgeberin ist Professorin Ulrike Krewer.

Prof. Dr. Salma Bilal, University of Peshawar, Pakistan, Bildnachweis: János Krüger/TU Braunschweig

Das Spezialgebiet von Professorin Salma Bilal ist die Physikalische Chemie. Sie beschäftigt sich mit der Anpassung verschiedener elektrochemischer und morphologischer Eigenschaften von intrinsisch leitenden Polymeren. Anwendungsbereiche dafür sind zum Beispiel der Korrosionsschutz von Metallen, die Entwicklung von Sensoren, Biosensoren, Solarzellen und Superkondensatoren.

2002 absolvierte Bilal ihren Masterabschluss im Fach Chemie mit Auszeichnung (Goldmedaille). 2007 promovierte sie an der Technischen Universität Chemnitz unter der Leitung des Elektrochemikers Professor  Rudolf Holze. 2015 erhielt sie den South Asia Triple Helix Association (Satha) Innovation Award and Medal für die Entwicklung von Korrosionschutzbeschichtungen. Sie erhielt mehrfach „Research Productivity Awards“ vom Council for Science and Technology in Pakistan.

Noch wichtiger als Erfolg sind Bilal andere Dinge: „Ich hatte das Glück, etwas zu haben, was wir als „Errungenschaften im Leben“ bezeichnen können.  Worauf ich stolz bin, sind die Menschen, durch die ich etwas erreichen konnte – meine Lehrer, mein Doktorvater, meine Eltern, mein Mann und meine Kinder.“

Auf einer Konferenz 2016 lernte Bilal Professorin Ulrike Krewer von der TU Braunschweig kennen, sie blieben in Kontakt. Krewer arbeitete an mikrobiellen Brennstoffzellen, eine Zusammenarbeit bot sich an: Bilal testete Materialien, um die Effizienz der mikrobiellen Brennstoffzellen zu erhöhen. „Das Humboldt-Forschungsstipendium bedeutet mir viel. Die Art und Weise, wie Stipendiaten hier unterstützt werden, gibt einem das Gefühl, etwas Besonderes zu sein.“

Bilal wird für 14 Monate in Braunschweig leben, eine „friedliche Stadt“ und ein „guter Wissenschaftsstandort“, sagt sie. Peshawar habe zwar die besten Forschungs- und Bildungseinrichtungen Pakistans, aber die Stadt sei seit zwei Jahrzehnten stark vom Terrorismus betroffen. „Früher hieß sie die ‚Stadt der Blumen‘, heute heißt sie ‚Stadt der Märtyrer‘.“