„Freiheit oder Lobbyismus“ das Hochschulquartett sendet am Freitag, 27. April
Die Frage „Freiheit oder Lobbyismus: Wer bestimmt, wie und woran deutsche Hochschulen forschen?“ diskutiert vor diesem Hintergrund das Hochschulquartett des Deutschlandfunks. Die Sendung wird am 27. April 2012 von 19.15 bis 20 Uhr ausgestrahlt.
„Die Finanzierung von Hochschulen durch Drittmittel sieht die Partei kritisch.“ Die Piraten waren sich auf ihrem jüngsten Parteitag einig: Die finanzielle Ausstattung von Universitäten müsse überdacht werden. Dass die deutsche Hochschullandschaft ohne Geld aus der Wirtschaft kaum überlebensfähig wäre, ist deutlich. Neun von zehn Wissenschaftlern haben in den letzten fünf Jahren Drittmittel beantragt, konstatiert der Hochschulverband. Laut Stifterverband gibt es 1.000 privat geförderte Lehrstühle, 41 Prozent der Professuren werden von Unternehmen finanziert.
Ohne privates Geld wären die deutschen Hochschulen also arm dran. Drittmittelfinanzierung ist aber nicht per se schlecht. So lange nicht das Sprichwort gilt: Wes‘ Brot ich ess, des Lied ich sing. Und genau hier haken die Kritiker ein. Die Wissenschaft werde geknebelt, wenn Hochschulen ihre Veröffentlichungen zum Beispiel vorab mit den Geldgebern abstimmen müssten. Es stehe nichts Geringeres als die Unparteilichkeit der Wissenschaft auf dem Spiel.
Nach Artikel 5 des Grundgesetzes sind Forschung und Lehre frei. Doch besteht dieses Gesetz den Praxistest? Wie wirkt sich das Geld aus der Wirtschaft auf die Forschungslandschaft aus, wer bestimmt die Besetzung der Lehrstühle und haben die Financiers ein Mitspracherecht bei der Lehre?
Die Gäste:
- Prof. Jürgen Hesselbach, Präsident, TU Braunschweig
- Dr. Heinrich Höfer, BDI, Abteilungsleiter Forschung, Innovation, Technologie, und Gesundheit
- Prof. Dr. Stefan Hornbostel, Soziologe, Humboldt-Universität Berlin
- Prof. Georg Krausch, Präsident, Universität Mainz
Die Moderatoren sind Michael Kröher, Manager Magazin, und Christian Floto, Deutschlandfunk