1. September 2020 | Magazin:

Fortschritt durch Biokatalyse Dr. Mehdi Mohammadi als Gastwissenschaftler aus dem Iran an der TU Braunschweig

Mit seinem Start am 1. Mai 2020 kam Dr. Mehdi Mohammadi als internationaler Gastwissenschaftler trotz der erschwerten Bedingungen an die Technische Universität Braunschweig. Mit seinem Georg-Forster-Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt Stiftung verknüpft er eine große Chance für sich und sein Heimatland, dem Iran. Die Mitarbeit in der internationalen Arbeitsgruppe von Professorin Anett Schallmey ist ein wichtiger Schritt in seiner wissenschaftlichen Karriere. Denn mit dem Know-how aus dem Institut für Biochemie, Biotechnologie und Bioinformatik will er im Iran eine eigene Arbeitsgruppe zur Biokatalyse gründen.

Dr. Mehdi Mohammadi im Institut für Biochemie, Biotechnologie und Bioinformatik. Bildnachweis: Mehdi Mohammadi/TU Braunschweig

Derzeit entstehen mehr als drei Viertel aller chemischen Produkte weltweit durch Katalyse. Die Auslöser, Katalysatoren, beschleunigen chemische Reaktionen und verringern so den Energieaufwand. Die Biokatalyse nutzt Enzyme oder ganze Zellen als Katalysatoren. Sie gilt als junges Forschungsfeld an der Schnittstelle zwischen Biotechnologie und Chemie. Sie zeichnet sich dadurch aus, besonders energieeffizient und umweltfreundlich zu sein.

An der TU Braunschweig will Mehdi Mohammadi seine Kenntnisse im jungen Forschungsfeld vertiefen: „Ich bewarb mich sehr bewusst für die Arbeitsgruppe von Professorin Schallmey. Sie ist eine der führenden Forschenden auf dem Gebiet der Biokatalyse in Deutschland.“ In seinem Projekt konzentriert er sich auf die chemo-enzymatische Synthese biologisch aktiver Pflanzenpigmente. Dabei kombiniert er chemische und enzymatische Katalysatoren zu einer Tandem-Reaktion.

Entwicklung durch Wissenschaft

Neben der individuellen Qualifikation zählt beim Georg-Forster-Forschungsstipendium das Potential zum Transfer. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten kommen aus Entwicklungs- und Schwellenländern. Ihre Forschungsvorhaben in Deutschland sollen zur Entwicklung ihrer Herkunftsländer sowie zum Austausch von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Methoden mit den deutschen Partnern beitragen.

Für Mehdi Mohammadi liegt dieser Mehrwert darin, Biokatalysatoren in komplexen synthetischen Reaktionen zu nutzen. „Ich möchte das Wissen, das ich hier erwerbe an die Forschenden und Studierenden meiner Heimat weitergeben. Daher plane ich, an meinem Institut eine eigene Arbeitsgruppe zu etablieren“, sagt Mohammadi.

Zur Person

Dr. Mehdi Mohammadi wurde 1980 in Zanjan im Iran geboren. Nach seinem Chemiestudium promovierte er in Organischer Chemie. Seit acht Jahren arbeitet er am National Institute of Genetic Engineering and Biotechnology im Iran.