6. März 2020 | Magazin:

Ein Tag im Zeichen von MINT Lehrkräfte holten sich Anregungen beim 3. MINT-Fachtag an der TU Braunschweig

Mathematik, Informatik, Biologie, Physik, Technik, Chemie und Sachunterricht: Beim 3. MINT-Fachtag an der Technischen Universität Braunschweig haben Lehrerinnen und Lehrer am 5. März wieder Anregungen für ihren Unterricht bekommen. Von Fachvorträgen, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Einblicke in aktuelle Forschungsthemen im MINT-Bereich und deren Anwendungsgebiete gaben, bis hin zu Workshops, in denen Methoden gleich praktisch ausprobiert werden konnten, bot der MINT-Fachtag wieder ein vielfältiges Programm.

Die Begrüßung der Lehrerinnen und Lehrer fand im Hörsaalgebäude am Campus Nord statt. Bildnachweis: Markus Hörster/TU Braunschweig

Nach der Begrüßung durch TU-Präsidentin Professorin Anke Kaysser-Pyzalla, Torsten Glaser, Leiter der Niedersächsischen Landesschulbehörde, Regionalabteilung Braunschweig, sowie Professorin Maike Looß vom Institut für Fachdidaktik der Naturwissenschaften, stellten Professor Robert Hänsch und Dr. Saskia Frank die Aktivitäten der AG Schule-Uni vor. Unter der Dachmarke „Check-in – Entdecke Wissenschaft“ vereinigt die TU Braunschweig ein vielfältiges Angebot außerschulischer Lernorte im MINT-Bereich.

Aktives Lernen ist nachhaltiges Lernen

Zum Thema „Wie Kinder heute lernen: Neueste Einsichten der Gehirnforschung für nachhaltiges Lernen“ hielt Hirnforscher Professor Martin Korte vom Zoologischen Institut anschließend den Eröffnungsvortrag des 3. MINT-Fachtags. „Nachhaltiges Lernen bleibt mühsam“,  betonte der Wissenschaftler in seinem Vortrag. Dabei helfe es sehr, beim Lernen aktiv zu sein. Sehr wichtig sei es, so Professor Korte, Schülerinnen und Schüler zum lebenslangen Lernen zu motivieren.

TU-Präsidentin Professorin Anke Kaysser-Pyzalla freute sich über die Lehrerinnen und Lehrer, die zum 3. MINT-Fachtag gekommen waren. Bildnachweis: Markus Hörster/TU Braunschweig

Torsten Glaser, Leiter der Niedersächsischen Landesschulbehörde Regionalabteilung Braunschweig, ließ es sich ebenfalls nicht nehmen, die Teilnehmenden zu begrüßen. Bildnachweis: Markus Hörster/TU Braunschweig

Auch Professorin Maike Looß vom Institut für Fachdidaktik der Naturwissenschaften hieß die Teilnehmerinnen und Teilnehmer willkommen. Bildnachweis: Markus Hörster/TU Braunschweig

Professor Robert Hänsch und Dr. Saskia Frank stellten die Aktivitäten der AG Schule-Uni vor. Bildnachweis: Markus Hörster/TU Braunschweig

Bei der Anmeldung gab es auch einiges an Infomaterial für die Lehrkräfte. Bildnachweis: Markus Hörster/TU Braunschweig

Professor Martin Korte sprach in seinem Vortrag nach der Begrüßung über das Thema „Wie Kinder heute lernen: Neueste Einsichten der Gehirnforschung für nachhaltiges Lernen“. Bildnachweis: Markus Hörster/TU Braunschweig

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hörten ihm interessiert zu. Bildnachweis: Markus Hörster/TU Braunschweig

Im Foyer des Hörsaalgebäudes auf dem Campus Nord gab es Gelegenheiten zum Austausch. Bildnachweis: Markus Hörster/TU Braunschweig

Nach der Begrüßung mussten sich die Lehrerinnen und Lehrer informieren, wo die Vorträge stattfinden, für die sich sich angemeldet haben. Bildnachweis: Markus Hörster/TU Braunschweig

Vor der Mittagspause konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den MINT-Fachvorträgen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der TU Braunschweig etwas zu deren Forschungs- und Arbeitsbereichen,  interdisziplinären TU-Projekten sowie aktuellen Anwendungsgebieten aus Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik erfahren. Und am Nachmittag fanden überall auf dem Campus verteilt acht Workshops statt, in denen die Lehrkräfte Methoden selbst ausprobieren konnten.

Räumliches Vorstellungsvermögen mit dem Somawürfel

Der „Somawürfel“ war Thema im Workshop von Frank Förster vom Institut für Didaktik der Mathematik und Elementarmathematik. Sieben unterschiedliche Elemente müssen bei dem Geduldspiel zu einem Würfel zusammengesetzt werden, womit das räumliche Vorstellungsvermögen trainiert werden kann. Wichtig sei, so Förster, dass die Schülerinnen und Schüler im Unterricht ihre Lösungen dokumentieren und im Gespräch miteinander vergleichen. Neben dem Würfel gibt es auch noch weitere Objekte mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen und unterschiedlich hoher Komplexität. Wiebke Friedrich, die an der Grundschule Tiefenriede in Hannover eine 3. Klasse unterrichtet, hat die Übung überzeugt: „Ich kann mir gut vorstellen, dass ich den Somawürfel auch im Unterricht einsetze. Wir haben an unserer Schule sogar bereits einige Exemplare.“

Der Somawürfel muss aus sieben verschiedenen Bausteinen zusammengesetzt werden, was gar nicht so einfach ist. Bildnachweis: Markus Hörster/TU Braunschweig

Frank Förster vom Institut für Didaktik der Mathematik und Elementarmathematik stellte in seinem Workshop "Raumgeometrische Aktivitäten - Argumentieren und Problemlösen" die Arbeit mit dem Somawürfel vor. Bildnachweis: Markus Hörster/TU Braunschweig

Wiebke Friedrich, Klassenlehrerin einer 3. Klasse an der Grundschule Tiefenriede in Hannover, könnte sich vorstellen, den Somawürfel auch in ihrem Unterricht zu nutzen. Bildnachweis: Markus Hörster/TU Braunschweig

Eine Variante, wie der Somawürfel zusammengesetzt aussehen kann. Bildnachweis: Markus Hörster/TU Braunschweig

Nach dem erfolgreich Zusammenfügen der einzelnen Elemente, sollten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Lösung für andere nachvollziehbar dokumentieren. Dabei gab es unterschiedliche Ansätze. Bildnachweis: Markus Hörster/TU Braunschweig

Digitale Messwerterfassung im MINT-Unterricht

In einem anderen Workshop konnten die Lehrerinnen und Lehrer praktische Erfahrungen mit der am Institut für Ökologische und Nachhaltige Chemie vom Team um Professor Timm Wilke und Manuel Wejner entwickelten Low-Cost-Messstation „LabPi“ sammeln. Die Geräte basieren auf dem Raspberry Pi Mini-Computer und können im Vergleich zu großen, professionellen Messgeräten sehr kostengünstig produziert werden. Lehrerinnen und Lehrer haben so die Möglichkeit, ganze Klassensätze anzuschaffen. Im Gymnasium Fallersleben werden die LabPi-Messstationen bereits häufig im Chemie- und Physikunterricht eingesetzt, freut sich Manuel Wejner. Die Lehrkräfte leihen sich die Geräte von der TU Braunschweig je nach Bedarf aus. „Ich finde die Idee reizvoll, weil die Schülerinnen und Schüler damit ihr Interesse an Physik und Chemie mit ihrem Interesse an Informatik verbinden können“, so Physik- und Informatiklehrer Jörg Höpfner vom Gymnasium Julianum in Helmstedt.

Im Workshop "Low Cost - High Tech: Digitale Messwerterfassung im MINT-Unterricht" konnten die Lehrerinnen und Lehrer die am Institut für Ökologische und Nachhaltige Chemie entwickelte Low-Cost-Messstation "LabPi" mit ihren Sensoren an verschiedenen Stationen ausprobieren. Bildnachweis: Markus Hörster/TU Braunschweig

LabPi basiert auf dem Raspberry Pi Mini-Computer und lässt sich zum Beispiel über einen kleinen, kostengünstigen Touch-Bildschirm bedienen. Bildnachweis: Markus Hörster/TU Braunschweig

Physik- und Informatik-Lehrer Jörg Höpfner vom Gymnasium Julianum in Helmstedt war von den LabPi-Geräten überzeugt. Die Einführung an seiner Schule sei jedoch eine Geldfrage, sagt er. Bildnachweis: Markus Hörster/TU Braunschweig

Kupfergewinnung und Stahlwolle im Chemielabor

Verschiedene Experimentierstationen zum Ausprobieren standen im Chemielehrerfortbildungszentrum im Intitut für Fachdidaktik der Naturwissenschaften bereit. Lea von Ganski, die am Braunschweiger Gymnasium Martino-Katherineum Chemie und Biologie unterrichtet, experimentierte gemeinsam mit Chemie- und Mathelehrer Michael Wenzel vom Gymnasium Kleine Burg in Braunschweig. „Ich habe hier heute interessante Versuche kennengelernt, von denen man in Büchern nicht unbedingt erfährt. Besonders spannend fand ich das Experiment, aus Malachit Kupfer zu gewinnen“, sagt Lea von Ganski.

Die beiden Lehrkräfte Lea von Ganski und Michael Wenzel aus Braunschweig waren beim Experimentieren voll in ihrem Element. Bildnachweis: Markus Hörster/TU Braunschweig

Im Chemielehrerfortbildungszentrum konnten die Lehrerinnen und Lehrer zum Beispiel aus Malachit Kupfer gewinnen. Bildnachweis: Markus Hörster/TU Braunschweig

„Ich habe hier heute interessante Versuche kennengelernt, von denen man in Büchern nicht unbedingt erfährt", freute sich Lea von Ganski. Bildnachweis: Markus Hörster/TU Braunschweig

Immer wieder ein beliebtes Experiment: mit einer Batterie entzündete Stahlwolle. Bildnachweis: Markus Hörster/TU Braunschweig

Der MINT-Fachtag

Der 3. MINT-Fachtag der TU Braunschweig wurde organisiert von der AG Schule-Uni in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum Lehrerfortbildung (KLBS). Unterstützer des MINT-Fachtages sind der Braunschweigische Hochschulbund e.V., der Verband der chemischen Industrie e.V. (Frankfurt/Main) und die Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.