10. März 2020 | Magazin:

Den Einzelhandel digital fit machen Schulungen des Instituts für Wirtschaftsinformatik gehen in die zweite Runde

Im Netz vergleichen, welche Waschmaschine die besten Bewertungen hat oder die neue Jeans im Online-Shop kaufen – Digitalisierung verändert nicht nur die Art und Weise, wie Waren gekauft werden, sondern auch das Kaufverhalten der Konsumentinnen und Konsumenten. Die Folgen davon bekommen vor allem kleinere und mittelständische Betriebe des stationären Einzelhandels zu spüren. Wie können sie sich gut für diesen digitalen Wandel aufstellen? Damit beschäftigt sich das Projekt Cross-Channel-Competencies (CCC) am Institut für Wirtschaftsinformatik der Technischen Universität Braunschweig.

Haben im Rahmen des CCC-Projekts eine Schulung für den regionalen Einzelhandel entwickelt: Michael Meyer, Manuel Geiger und Patrick Helmholz vom Institut für Wirtschaftsinformatik . Bildnachweis: Anna Krings/TU Braunschweig

Ziel des CCC-Projektes ist es, Mitarbeitende im regionalen stationären Einzelhandel nachhaltig im Bereich Digitalisierung zu qualifizieren. Dafür haben Manuel Geiger, Patrick Helmholz und Michael Meyer vom Lehrstuhl Informationsmanagement eine Schulung entwickelt, die den Teilnehmenden konkrete Maßnahmen zur erfolgreichen Umsetzung an die Hand gibt. Der erste Schulungsdurchlauf ist vor kurzem beendet, der nächste startet im zweiten Quartal dieses Jahres.

Von Cross-Channel-Competencies

Im Theorieteil setzen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Schulung mit dem Thema Digitalisierung in der heutigen Gesellschaft, aber auch mit grundsätzlichen Mechanismen im Onlinehandel auseinander. Gleichzeitig erfahren sie mehr über digitale Kanäle wie soziale Netzwerke und wie sie diese sinnvoll in ihre Arbeit integrieren können.

„Es geht nicht darum, einen Onlineshop aufzubauen und dort die gleichen Waren wie im Geschäft anzubieten. Damit kann ich mich nicht gegen die großen Onlinehändler durchsetzen“, erklärt Manuel Geiger. „Es geht vielmehr darum, die Vorteile der stationären Händler hervorzuheben, indem unterschiedliche digitale und nicht-digitale Kanäle intelligent miteinander verknüpft werden und dadurch ein Mehrwert erzeugt wird. Das gehört zu einer erfolgreichen Cross-Channel-Strategie.“

Voneinander lernen

Nach der Theorie folgt die Praxis. Anhand von Beispielen aus dem Arbeitsalltag der Teilnehmerinnen und Teilnehmer entwickeln sie gemeinsam mit den drei Schulungsleitern auf sie zugeschnittene Lösungen. Immer im Blick dabei: die Verbindung von digitalen Kanälen und stationärem Handel. Da ist zum Beispiel der Spielwarenladen, der jetzt eine Messenger-App einsetzen möchte, um Kunden über aktuelle Angebote aus dem Sortiment zu informieren.

„Die Praxisphase ist der große Mehrwert unserer Schulung im Vergleich zu anderen. Hier gehen wir individuell auf die Wünsche und Ideen, aber auch auf die konkreten Herausforderungen ein, denen die Teilnehmenden gegenüberstehen“, sagt Patrick Helmholz. Dabei lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch den Austausch auch voneinander.

Wissen weitergeben

Das Fazit nach dem ersten Durchlauf der Schulung: „Wir haben ein sehr positives Feedback von den Teilnehmenden erhalten. Die Praxisphase wird beim nächsten Mal aber noch länger werden, damit mehr Zeit ist, um auf die Umsetzung der erarbeiteten Konzepte einzugehen“, so Helmholz. Manuel Geiger ergänzt: „Unser Ziel ist es, Wissen und Kompetenzen aus unserem Fachbereich im Rahmen der Öffnung der Hochschule an die hiesige Wirtschaft weiterzugeben.“