Nächste Titanium World Conference 2027 in Berlin
Mit mehr als 600 Teilnehmenden gehört die Titanweltkonferenz, die alle vier Jahre stattfindet, zu den wichtigsten Ereignissen der internationalen Titancommunity. Um die Ausrichtung der World Titanium Conference bewerben sich mehrere Länder mit einem Konzept. Deutschland richtete die Konferenz bisher einmal im Jahr 2003 in Hamburg aus. Und das nächste Mal: 2027 in Berlin mit Carsten Siemers vom Institut für Werkstoffe als Chair.
Deshalb ist Titan so bedeutend
Titanlegierungen sind ein noch relativ junger Werkstoff. Die ersten Ende der 1940er-Jahre entwickelten Legierungen schrieben aber schon Luft- und Raumfahrtgeschichte: Sie ermöglichten den Eintritt in das Düsentriebwerkzeitalter und damit den Schritt in eine neue Ära. In modernen Verkehrsflugzeugen werden inzwischen bis zu 15% des Gewichts mit Titanlegierungen realisiert.
Inzwischen haben sich die Titanlegierungen aufgrund ihrer hohen spezifischen Festigkeit, ihrer ausgezeichneten Korrosionsbeständigkeit, der hervorragenden Biokompatibilität und anderer Eigenschaften zunehmend auch in der chemischen Industrie, im Offshore- und Energiebereich sowie der Medizintechnik etabliert. Dabei steigt die weltweite Titanproduktion in jedem Jahr.
Um einerseits die Werkstoffausnutzung zu verbessern und so die hohen Materialkosten für Titanbauteile zu senken und andererseits den Leichtbau weiter voran zu treiben, wird inzwischen auch die additive Fertigung, und dabei insbesondere die Pulverbettverfahren, von Titanwerkstoffen intensiv erforscht, die die Fertigung komplexer Geometrien mit speziell an die Bauteilanforderungen angepassten Eigenschaften ermöglicht. Hier stellt die gerichtete Erstarrung und die damit einhergehenden richtungsabhängigen Eigenschaften additiv gefertigter Bauteile das größte Problem dar.