48. Zukunftsforum Öffentliche Sicherheit – Austausch von Wissenschaft und Politik

Prof. Dr. Lars Gerhold, Technische Universität Braunschweig und Leiter des Forschungsforums Öffentliche Sicherheit, Prof. Dr. Juliana Raupp, Freie Universität Berlin, Dr. Christine Wilcken, Deutscher Städtetag, und Moderatorin Dr. Naomi Shulman. Bildnachweis: Zukunftsforum Öffentliche Sicherheit
Der enge Austausch mit bundespolitischen Akteur*innen ist für die zukunfts- und handlungsorientierte Forschung von zentraler Bedeutung. Das „Forschungsforum Öffentliche Sicherheit“, geleitet von der Abteilung Psychologie soziotechnischer Systeme am Institut für Psychologie der TU Braunschweig, hat gemeinsam mit dem Zukunftsforum Öffentliche Sicherheit e.V. am 5. Juni 2025 zu einer Veranstaltung im Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt eingeladen. Diskutiert wurden „Zukunftsbilder der Sicherheit“. Der Anlass: 2012 hat das Forschungsforum Öffentliche Sicherheit mit Karlheinz Steinmueller eine Szenariostudie durchgeführt, die auf 2025 vorausblickte.
Aus den damaligen Themenfeldern und dazugehörigen Szenarien hat das Forschungsforum zwei– aufgegriffen – „Systemische Risiken“ (am Beispiel der IT-Sicherheit) und „Risiko- und Krisenkommunikation“. Ziel war, darüber zu diskutieren, wie sich die Sicherheitskultur wandelt, welche Herausforderungen sich abzeichnen und wie man ihnen begegnen kann.
Für die Aufgaben der öffentlichen Sicherheit brauche es den Dialog und die enge Zusammenarbeit von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft, betonte Leon Eckert MdB. Denn, wie Ministerialdirigent Dr. Ralf Gebel sagte: „Sicherheit geht uns alle an“. Albrecht Broemme (2006-2019 Präsident der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk) erinnerte daran, dass es wichtig sei, offen über Fehler zu sprechen, um aus dem Umgang mit vergangenen Krisen zu lernen.
Innenstaatssekretärin Dr. Daniela Lesmeister reflektierte in ihrer Keynote neue Gefährdungslagen und resümierte: „Zukunft braucht nicht Optimismus, sondern Zuversicht!“ Prof. Dr. Lars Gerhold, Inhaber des Lehrstuhls für die Psychologie soziotechnischer Systeme an der TU Braunschweig, beschrieb in seiner Keynote die handlungsleitende Funktion gesellschaftlicher Zukunftsbilder, da wir mit unseren Zukunftsvorstellungen auch immer Zukunft gestalten.
Die Impulsvorträge von Prof. Dr. Marian Margraf, Prof. Dr. Juliana Raupp und Dr. Christine Wilcken zeigten eindrücklich, wie strukturelle und politische Rahmenbedingungen eng mit gesellschaftlichen Bedürfnissen und Vertrauen in die öffentliche Sicherheit verknüpft sind – sowohl in der IT-Sicherheit als auch in der Risiko- und Krisenkommunikation.
Das Fazit des Panels, das Dr. Naomi Shulman, Leiterin Forschungsforum Öffentliche Sicherheit Berlin, moderierte: Der gesellschaftliche Zusammenhalt wird noch weiter an Bedeutung gewinnen – wir müssen weiter darüber sprechen, welche Werte unseren Zukunftsvorstellungen der öffentlichen Sicherheit zugrunde liegen und wie wir vielfältige Bedürfnisse und Perspektiven einbeziehen in eine proaktive Umsetzung unseres Wissens: strategisch, zuversichtlich und vorausschauend.