17. Februar 2021 | Magazin:

Mobilität: Bewerbung für Wasserstoffzentrum am Standort Braunschweig-Salzgitter NFF und Allianz der Region reichen Konzept für Wasserstoffzentrum in Mobilitätsanwendungen bei Bund ein

Im Januar 2021 reichte die Allianz für die Region GmbH als Antragsteller gemeinsam mit dem Niedersächsischen Forschungszentrum Fahrzeugtechnik (NFF) der Technischen Universität Braunschweig und weiteren Partnern die Konzeptskizze für ein Wasserstoffzentrum beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur ein. Das Ministerium rief im November 2020 zu diesem Standort-Wettbewerb auf. Das geplante Zentrum soll Think Tank, Entwicklungszentrum und Praxiscampus im Bereich Wasserstoff & Mobilität werden.

Das Forschungszentrum NFF am Forschungsflughafen Braunschweig. Bildnachweis: NFF

Für die niedersächsischen Teilregionen Südostniedersachsen, Südniedersachsen und Hannover nimmt das Thema „Wasserstoff und Mobilität“ bereits jetzt einen hohen Stellenwert ein – in der Industrie und in der Forschung. Die TU Braunschweig ist mit ihren Forschungszentren – NFF, die Open Hybrid LabFactory (OHLF), das Niedersächsische Forschungszentrum für Luftfahrt (NFL) und BatteryLab Factory (BLB) – ein wichtiger Partner für Projekte im Bereich Mobilität. Hinzu kommen Initiativen wie der Wasserstoffcampus Salzgitter für Industrieanwendungen, den auch das Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST unterstützt. Der Standort bietet also für das geplante Wasserstoffzentrum eine eng vernetzte Infrastruktur sowohl auf energiewirtschaftlicher als auch forschungs- und industriebasierter Ebene.

Das eingereichte Konzept umfasst vier Themenschwerpunkte: Offene Plattform für wasserstoffbasierte Mobilität, Innovationsstelle KMU und Start-up, Zertifizierungs- und Pränormierungsstelle sowie Entwicklungs- und Anwendungsstelle. „Unsere Konzeptidee verfolgt den Ansatz der Bündelung regionaler sowie bundesweiter Kompetenzen hinsichtlich wasserstoffbasierter Brennstoffzellentechnologie für unterschiedliche Mobilitätsanwendungen wie PKW, Flugzeug, Bahn oder Schiff“, sagt Professor Thomas Vietor, Vorstandssprecher des NFF. Hierdurch werde ein starkes Netzwerk aus national und international agierenden Industrie- und Forschungsinstitutionen geschaffen, die sich thematisch und infrastrukturell ergänzen und bestehende Lücken im Kontext des geplanten Zentrums schließen.

Über den Standortwettbewerb

Auslobende Institution des Wettbewerbs ist das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Für die Durchführung des Wettbewerbs sind die Programmgesellschaft Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie NOW GmbH und der Projektträger Jülich (PtJ) zuständig. Die NOW übernimmt die fachliche Betreuung im Zusammenhang mit der programmatischen Ausrichtung und Jülich die fachliche Betreuung zur Umsetzung des Wettbewerbs.

Nach Begutachtung der eingereichten Beiträge durch die NOW und den PtJ sollen voraussichtlich im März 2021 bis zu drei Standorte vom Ministerium ausgewählt werden, für die das BMVI jeweils eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gibt. Analysiert werden darin die grundlegenden Umsetzungsaspekte zum Aufbau und Betrieb eines solchen Anwenderzentrums am jeweiligen Standort unter Berücksichtigung der rechtlichen, technischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Auf Basis dieser Studien und der enthaltenen Empfehlung ist eine Umsetzung für den am besten geeigneten Standort durch das BMVI geplant. Mit einer finalen Standortentscheidung rechnen die Antragsteller frühestens im Herbst 2021.

Antragskonsortium sowie beteiligte und unterstützende Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft

Gleichberechtigt unter der Allianz für die Region GmbH als Antragsteller und gemeinsamer Koordination mit dem Niedersächsischen Forschungszentrum Fahrzeugtechnik der Technischen Universität Braunschweig (NFF) und dem Projektbüro Südostniedersachsen haben sich die Robert Bosch Elektronik GmbH, das Fraunhofer IST, die IAV GmbH, die Region Hannover, die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, die Physikalisch Technische Bundesanstalt (PTB), die Südniedersachsenstiftung und die TLK-Thermo GmbH zusammengefunden und den Antrag für Niedersachsen erstellt.