22. Januar 2013 | Presseinformationen:

Veranstaltungsreihe „Zukunftsfragen – kontrovers“ Der Preis des Geldes. Zur Kulturgeschichte des Finanzsystems

Über dieses Thema spricht Prof. Dr. Christina von Braun, Humboldt-Universität zu Berlin,

am Montag, 28. Januar 2013, 18.30 Uhr,
Hörsaal PK 4.7, TU-Altgebäude, Pockelsstraße 4.

Moderation: Prof. Dr. Bettina Wahrig

Geld ist heute in Politik und Gesellschaft ein zentrales Thema – es scheint die Quelle aller ‚guten‘ wie aller ‚schlechten‘ Seiten des modernen Lebens zu sein; und viele vermuten, es habe in Gestalt des modernen Finanzsystems ein nicht mehr zu steuerndes Eigenleben entwickelt. Was sind aber seine kulturellen und historischen Wurzeln? Christina von Braun zeigt, dass diese weit zurück in die Vergangenheit reichen. Was hat Geld mit unserem Körper zu tun? Der landläufige und Jahrhunderte alte Vergleich zwischen dem Blutkreislauf und der Geldzirkulation zeigt, dass Geld symbolisch in unser Leben und in unsere Körper eingeschrieben ist. Aber Geld hat auch etwas mit Opferritualen zu tun – das altgermanische Wort heißt eigentlich »Opfer« – und es hat etwas mit Staatsmacht und Autorität zu tun (das Porträt des Herrschers auf den Münzen). Damit hat auch die heutige Debatte über die Finanzkrise eine kulturelle, wenn man so will, psychologische Dimension, derer wir uns bewusst sein sollten. Christina von Braun wird die Thesen ihres Buches vorstellen und mit dem Publikum diskutieren.

Christina von Braun wurde 1944 in Rom geboren, ging in Deutschland und England zur Schule und studierte Politikwissenschaften und Soziologie. Nach einer Zeit als freie Filmemacherin und Autorin in Paris war sie Fellow am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen. Seit 1994 ist sie Professorin für Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie ist unter anderem Gründerin und Leiterin des Studienganges Gender Studies an der Humboldt-Universität und des dortigen »Kollegium Jüdische Studien«. Im Herbst 2011 ist im Aufbau-Verlag ihr Buch zur Kulturgeschichte des Geldes: »Der Preis des Geldes« erschienen.

Veranstalter:
Gruppe »Wissen und Kritik« der TU Braunschweig in Zusammenarbeit mit dem Haus der Wissenschaft Braunschweig GmbH und der Kooperationsstelle Hochschulen – Gewerkschaften an der TU Braunschweig.

Weitere Informationen unter www.tu-braunschweig.de/zukunftsfragen