2. Dezember 2020 | Presseinformationen:

Wie bewältigen wir die Corona-Pandemie? TU Braunschweig sucht Teilnehmende für Online-Studie

Die Corona-Pandemie bedeutet für jeden und jede eine große Herausforderung. Das Institut für Psychologie der Technischen Universität Braunschweig untersucht in einer Studie, wie Menschen diese Zeit erleben und welche unterschiedlichen Bewältigungsstrategien das Handeln während der Pandemie bestimmen. Das spielt insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Maßnahmen und den damit verbundenen Einschränkungen eine große Rolle. Dazu hat das Institut bereits im Frühjahr eine Umfrage unter Studierenden der TU Braunschweig durchgeführt und die Ergebnisse vor Kurzem veröffentlicht. In einer aktuellen Umfrage untersucht das Institut jetzt die Situation in der Bevölkerung im Winter 2020/21 und sucht dafür Teilnehmende.

„Bewältigung der Corona-Pandemie im Winter 2020/21“

Mit einer Online-Umfrage möchten die Forschenden die psychosozialen Auswirkungen von Covid-19 sowie die verschiedenen Bewältigungsverhaltensweisen untersuchen. Dazu werden Teilnehmende gesucht. Die Teilnahme an der Umfrage nimmt circa 15 Minuten in Anspruch und ist anonym. Eine Teilnahme über Smartphone oder Tablet ist möglich. Interessierte können sich hier an der Studie beteiligen:

https://limesurvey.rz.tu-bs.de/index.php/592763?lang=de 

Die Umfrage läuft bis 18. Dezember und richtet sich an die interessierte Öffentlichkeit.

Ergebnisse der Studie vom Mai 2020

Bereits im Mai 2020 hat die Abteilung Klinische Psychologie, Psychotherapie und Diagnostik unter Leitung von Professorin Beate Muschalla in einer nicht repräsentativen Umfrage untersucht, wie Studierende der TU Braunschweig die Corona-Pandemie wahrnehmen und bewältigen. Die Ergebnisse zeigten, dass über die Hälfte der Studierenden den Kontakt zu den Lehrenden vermisste. Ein Viertel der Studierenden gab an, mindestens „teilweise“ finanzielle Existenzsorgen zu haben. Ein Drittel der Studierenden gab an, seit der Corona-Pandemie mehr Sport zu machen, während 40 Prozent der Studierenden ihre körperliche Verfassung als „schlechter als zuvor“ beschrieb.

Gute zwei Drittel der Studierenden fühlte sich zumindest „teilweise“ durch die Corona-Pandemie im Wohlbefinden irritiert. Frauen erschienen etwas ängstlicher und stimmungsmäßig irritierter als Männer. In allen anderen Belangen jedoch, das heißt Wahrnehmung des Krisenmanagements, Lebensplanung, finanzielle Situation, Kommunikation, körperliche Verfassung und Bewegung gab es keine bedeutsamen Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Diese Ergebnisse waren ähnlich denen anderer Untersuchungen an Universitäten und in der Allgemeinbevölkerung.

Unterschiede zwischen den Fakultäten zeigten sich wie folgt: Die Studierenden der Fakultät für Elektrotechnik, Informationstechnik und Physik waren am wenigsten stimmungsmäßig irritiert. Sie befürchteten am wenigsten selbst zu erkranken, fühlten sich am besten vorbereitet auf das Online-Semester und hatten die geringsten finanziellen Existenzsorgen. Demgegenüber waren die Studierenden der Fakultät für Geistes- und Erziehungswissenschaften eher stimmungsmäßig irritiert und eher besorgt zu erkranken. Sie fühlten sich von allen Fakultäten am schlechtesten vorbereitet auf das Online-Semester, vermissten am meisten den Kontakt zu Lehrenden, und berichteten am stärksten von finanziellen Existenzsorgen. Die Studierenden der Fakultät für Maschinenbau gingen von allen Fakultäten am meisten davon aus, dass ihre berufliche Laufbahn durch die Pandemie beeinträchtigt wird. Im Gegensatz dazu gingen die Studierenden der Carl-Friedrich-Gauß-Fakultät (mit den Studienbereichen Informatik, Mathematik, Sozialwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften) am wenigsten davon aus, dass ihre berufliche Laufbahn durch die Pandemie beeinträchtigt wird. Sie vermissten auch von allen Fakultäten am wenigsten den Kontakt zu Lehrenden. Die Studierenden der Fakultät Architektur, Bauingenieurwesen und Umweltwissenschaften vermissten im Vergleich zu den anderen Fakultäten das reale Zusammensein mit ihren Freunden am meisten.

Die Online-Umfrage war ausschließlich den Studierenden der TU-Braunschweig in der Zeit vom 04. bis 18. Mai 2020 zugänglich. Insgesamt wurde die Umfrage von 1009 Personen aufgerufen. Abzüglich der Fälle, die fehlerhaft oder nicht bis zum Ende ausgefüllt wurden, blieb eine Stichprobe von 811 Personen mit vollständigen und damit auswertbaren Daten. Davon waren 522 Frauen, 282 Männer und 6 Personen diversen Geschlechts, 1 Person hat dazu keine Angabe gemacht.

Die Ergebnisse der Umfrage sind auch auf der Wissenschaftsplattform ResearchGate zu finden.