„Wege ins Studium öffnen“ – CHO1CE wird weiter gefördert TU Braunschweig mit Folgeprojekt erfolgreich
Mehr Chancengleichheit bei der Hochschulbildung – das ist das Ziel des Förderprogramms „Wege ins Studium öffnen“ des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur. Im Rahmen des Programms werden Projekte an Universitäten und Hochschulen gefördert, die jungen Menschen aus bildungsfernen Schichten den Weg an die Hochschule erleichtern sollen. Für die Jahre 2018 bis 2020 ist nun die Förderentscheidung gefallen: Das Ministerium wird neun Projekte mit insgesamt über drei Millionen Euro unterstützen, darunter auch das Projekt CHO1CE+ der Technischen Universität Braunschweig, das in den nächsten drei Jahren mit insgesamt 300.000 Euro gefördert wird. Die Mittel stammen aus dem Hochschulpakt.
Eine Vielzahl gesellschaftlicher Gruppen ist an den Hochschulen unterrepräsentiert – die Gründe dafür sind vielfältig. So wird in Deutschland der Bildungsweg beispielsweise noch immer maßgeblich vom Elternhaus geprägt. Von 100 Kindern, bei denen zumindest ein Elternteil studiert hat, studieren 77, hat kein Elternteil studiert sind es nur 23¹. „Selbst bei sehr guten Noten finden viele junge Menschen nicht den Weg an unsere Hochschulen. Wir können es uns nicht leisten, auf diese Talente zu verzichten“, betont Wissenschaftsminister Björn Thümler. „Deshalb ist es wichtig herauszufinden, was sie von der Aufnahme eines Studiums abhält und wie Abhilfe geschaffen werden kann.“
Seit 2012 ruft das Ministerium die niedersächsischen Hochschulen deshalb auf, sich mit kreativen Ideen an dem Förderprogramm zu beteiligen und auf diesem Weg konkrete Hilfestellung bei der Studienplatzwahl, dem Einstieg ins Studium oder dem Übergang in den Beruf zu leisten. Mit zielgruppenspezifischen Konzepten wenden sich die geförderten Projekte beispielsweise an junge Menschen, die als erste in ihrer Familie studieren, einen Migrationshintergrund haben, geflüchtet oder während ihrer Kindheit auf staatliche Fürsorge angewiesen sind.
Als zusätzlicher Schwerpunkt wurde in der aktuellen Förderphase eine wissenschaftliche Begleitforschung in das Programm aufgenommen. Ziel ist es herauszufinden, ob die ergriffenen Maßnahmen die jeweilige Zielgruppe des Projektes erreichen und welche Auswirkungen sie haben.
CHO1CE erfolgreich weiterentwickelt
Das Programm CHO1CE+ der TU Braunschweig ist das Folgeprogramm von „CHO1CE – Du hast die Wahl“, das Ende 2017 auslief. Für den Folgeantrag wurde das ursprüngliche CHO1CE-Konzept auf die neuen Zielgruppen Careleaver, Jugendliche, die mit 18 Jahren ihre Pflegefamilien oder Einrichtungen der stationären Jugendhilfe verlassen, und Geflüchtete ausgebaut und angepasst. Die bisherigen Zielgruppen, wie die First Generation und Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund unterstützt das Programm weiterhin. Der Projektantrag sieht unter anderem vor, Studierende zu Coaches und „Studiums-Companions“ auszubilden, die Geflüchtete aus Brückenkursen der TU Braunschweig und der Volkshochschule sowie Wohnprojekten berufsorientierend und im Alltag zu unterstützen und studieninteressierte und studierende Carelaver intensiv individuell zu begleiten. CHO1CE+ wird von 2018 bis 2020 mit insgesamt 300.000 Euro gefördert und ist am Institut für Psychologie, Abteilung Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie, angesiedelt.