Wach auf, Rosetta! Wissenschaftler der Technischen Universität informieren über heiße Phase der Weltraummission „Rosetta“
Seit fast zehn Jahren ist die Weltraumsonde „Rosetta“ auf ihrer Mission. Erstmals soll es mit ihrer Hilfe gelingen, einen Kometen in der Tiefe unseres Sonnensystems zu verfolgen, auf ihm zu landen und ihn so über einen längeren Zeitraum zu erforschen. Um Energie zu sparen, befindet sich die Sonde seit fast drei Jahren in einem Ruhezustand. Am 20. Januar soll sie aus dem „Winterschlaf“ erwachen und in die letzte und entscheidende Phase ihrer Weltraummission starten.
Wissenschaftler der Technischen Universität Braunschweig und des Deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt (DLR) am Standort Braunschweig sind maßgeblich an dieser Mission beteiligt. Sie laden Medienvertreterinnen und -vertreter sowie die interessierte Öffentlichkeit dazu ein,
am Montag, 20. Januar 2014, um 17:30 Uhr,
im Foyer des Hauses der Wissenschaft,
Pockelsstraße 11, 38106 Braunschweig,
gemeinsam mit ihnen live zu verfolgen, wie die Weltraumsonde „Rosetta“ aus ihrem „Winterschlaf“ erwacht und ihre Mission fortsetzt.
Im Rahmen der Veranstaltung „Wake up Rosetta“ werden Prof. Karl-Heinz Glaßmeier vom Institut für Geophysik und extraterrestrische Physik, Prof. Joachim Block, Standortleiter Braunschweig des DLR, Prof. Harald Michalik vom Institut für Datentechnik und Kommunikation, Prof. Uwe Motschmann vom Institut für Theoretische Physik und weitere Wissenschaftler über die Mission und ihre Beteiligung berichten und für Fragen zur Verfügung stehen. Zudem wird ein Modell der in Braunschweig mitentwickelten Landeeinheit „Philae“ ausgestellt. Über einen Internet-Livestream können alle Anwesenden mitverfolgen, ob das das „Aufwach“-Signal von „Rosetta“ im Kontrollzentrum der Europäischen Weltraumorganisation ESA in Darmstadt eintrifft.
Hinweis für die Medienvertreter
17:25 Uhr: Fototermin mit den Wissenschaftlern und dem Modell der Landeeinheit „Philae“
17:30 Uhr: Begrüßung
17:35 Uhr: Einführung in die Rosetta-Mission und die Braunschweiger Beteiligung
18:15 Uhr: Fragen an die Wissenschaftler und gemeinsames Warten auf das Rosetta-Signal
Über die „Rosetta“-Mission
„Rosetta“ ist eine Mission der Europäischen Weltraumagentur (ESA). Die gleichnamige Weltraumsonde sowie ihre Landeeinheit „Philae“ wurden im Jahre 2004 vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou (Französisch-Guayana) auf ihre Mission geschickt. Rosetta ist die erste Mission, die zum Ziel hat, einen Kometen in seiner Umlaufbahn zu treffen, ihn zu verfolgen und eine Landeeinheit auf seiner Oberfläche zu platzieren. Auf ihrem Weg hat sie bereits mehrmals die Erde und den Mars umrundet sowie den Kometen 9P/Tempel und die Asteroiden (2867) Šteins und (21) Lutetia passiert, bevor sie im Juni 2011 in eine Ruhephase (Deep Space Hibernation) versetzt wurde.
Kometen sind für die Weltraumforschung von besonderem Interesse, weil sie, ähnlich einer Zeitkapsel, Material aus der Entstehungszeit der Planeten in unserem Sonnensystem in sich bergen. Die Erforschung von Gas, Staub und organischen Stoffen des Kometen verspricht Forschungsergebnisse, die auf die Entstehung unseres Sonnensystems und damit auch des Lebens auf der Erde schließen lassen.
Die TU Braunschweig ist eine von drei deutschen Universitäten, die an der Rosetta-Mission beteiligt ist. Wissenschaftler der TU Braunschweig haben einen Instrumentenrechner sowie Teile der Multifunktionskamera der Sonde entwickelt. Zudem sind die Braunschweiger Wissenschaftler mit ihren Messinstrumenten jeweils an einem von elf Forschungsprojekten auf der Sonde und einem von neun Forschungsprojekten auf der Landeeinheit beteiligt. Am Braunschweiger DLR-Standort wurde außerdem die Struktur der Landeeinheit entwickelt.