22. August 2024 | Presseinformationen:

TU Braunschweig reicht Folgeanträge für zwei Exzellenzcluster ein Fortsetzung der Förderung soll innovative Forschung in nachhaltiger Luftfahrt und (Quanten-)Metrologie für weitere sieben Jahre sichern

Seit 2019 werden an der Technischen Universität Braunschweig die beiden Forschungsprojekte „SE²A – Sustainable and Energy Efficient Aviation“ und „QuantumFrontiers“ im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder gefördert. In einem entscheidenden Schritt haben das Exzellenzcluster „SE²A“ unter der Leitung der TU Braunschweig sowie das gemeinsame Exzellenzcluster „QuantumFrontiers“ der TU Braunschweig und der Leibniz Universität Hannover am 22. August 2024 Folgeanträge eingereicht, um eine Fortführung der Förderung für weitere sieben Jahre zu sichern.

„Mit zwei erfolgreichen Bewerbungen in der ersten Förderphase hat sich die TU Braunschweig seit 2019 als führender Forschungsstandort in den Bereichen nachhaltige Luftfahrt, Nanotechnik und Quantenphysik hervorragend etabliert. Eine Fortsetzung der Exzellenzförderung wird unseren Forschenden die Möglichkeit geben, ihre innovativen Forschungsfragen weiterzuverfolgen und ihre beeindruckenden Wissenschaftsökosysteme weiter zu entwickeln“, erläutert TU-Präsidentin Angela Ittel. „Ich bin überzeugt, dass die exzellente Zusammenarbeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit unseren außeruniversitären Forschungspartnern, der Leibniz Universität Hannover und den internationalen Partnern die Gutachterinnen und Gutachter nachhaltig beeindrucken wird.“

In einem intensiven Arbeitsprozess während der letzten fünf Monate haben zwei Teams die Folgeanträge für die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) zusammengestellt.

Prof. Peter Hecker, Vizepräsident für Forschung an der TU Braunschweig: „Mein Dank gilt allen, die an den Exzellenzclustern mitgewirkt haben, für ihren unermüdlichen Einsatz. Insbesondere in den letzten Monaten haben die Teams außergewöhnliche Leistungen erbracht, um die bisherigen Erfolge der Cluster zusammenzufassen und ihre neuen Forschungsziele für eine weitere Förderungsphase optimal darzustellen. Die Forschung an der TU Braunschweig in den Bereichen Nachhaltige Luftfahrt und Quantenforschung bringt nicht nur exzellente wissenschaftliche Ergebnisse hervor, sondern adressiert auch gesellschaftlich relevante Ziele. Neue Ansätze für eine umweltverträgliche Luftfahrt sind unerlässlich, um auch zukünftig globale Mobilität zu gewährleisten. Quantentechnologie wird ein Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit ganzer Wirtschaftszweige sein. Forschung in diesen Bereichen wollen wir auch zukünftig bestmöglich fördern.“

SE²A – Sustainable and Energy Efficient Aviation

Der Exzellenzcluster „Nachhaltige und energieeffiziente Luftfahrtsysteme SE2A“ arbeitet seit 2019 daran, die wissenschaftliche und technologische Basis für eine nachhaltige Luftfahrt zu schaffen. Rund 140 Wissenschaftler*innen aus Luftfahrtforschung, Elektrotechnik, Energieforschung und Design arbeiten im Cluster. Ihre Ziele sind die drastische Senkung von Energieverbrauch und Emissionen von Flugzeugen, die Verringerung der Lärmbelastung, die Entwicklung eines angepassten Luftverkehrs-Managements sowie die ganzheitliche Bewertung im Hinblick auf den Ressourcenverbrauch und den Klima-Impact.

Die TU Braunschweig arbeitet im Cluster eng mit Luftfahrt-Expert*innen aus Deutschland und den Niederlanden zusammen. Partner sind Leibniz Universität Hannover (LUH), das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), die Hochschule für Bildenden Künste Braunschweig (HBK), die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) sowie die Technische Universität Delft (TU Delft).

„Als einziger komplett der Luftfahrt gewidmeter Exzellenzcluster haben wir entscheidende Fortschritte in der Forschung zu nachhaltiger und energieeffizienter Luftfahrt erzielt“, berichtet Prof. Jens Friedrichs, Sprecher des Exzellenzclusters SE²A. „In den letzten vier Jahren haben unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über 270 Publikationen veröffentlicht und unsere internationalen Partnerschaften bedeutend erweitert. Dies führte zu innovativen Lösungen in der Energiespeicherung und -wandlung sowie zu neuen Konzepten für ultraeffizientes Fliegen aber auch dazu, die Grenzen des Machbaren sauberer zu ziehen. Eine weitere Förderung über sieben Jahre würde uns ermöglichen, Lösungen für eine emissionsarme und nachhaltige Luftfahrt in dem extrem wichtigen Bereich der Langstreckenfliegerei noch spezifischer anzugehen. Wir bleiben in jedem Fall an diesem gesellschaftlich wichtigen Thema dran.“

QuantumFrontiers

Der Cluster „QuantumFrontiers“ verfolgt seit seinem Start im Jahr 2019 das Ziel, Messungen an der Quantengrenze mit bisher unerreichter Präzision durchzuführen. Dadurch sollen die Wissenshorizonte in der Grundlagenphysik und Geodäsie erweitert und neue Anwendungen erschlossen werden. Zudem fördert der Cluster den interdisziplinären Austausch zwischen Physik, Ingenieurwissenschaften, Informatik sowie Sozial- und Bildungswissenschaften, und berücksichtigt auch die gesellschaftlichen und pädagogischen Aspekte der Quantentechnologie. Im Exzellenzcluster QuantumFrontiers bündeln die TU Braunschweig, die Leibniz-Universität Hannover und die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) Braunschweig ihre Expertise in den Quantentechnologien. Weitere Partner sind das Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM), das Laser-Zentrum Hannover e.V. (LZH), das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut, AEI) sowie das DLR-Institut für Satelliten-Geodäsie und Inertialsensorik (DLR-SI).

„QuantumFrontiers hat in internationalen Kooperationen führende Rollen übernommen, bahnbrechende Ergebnisse erzielt und eine herausragende Infrastruktur entwickelt“, so Prof. Andreas Waag, TU-Sprecher des Exzellenzclusters QuantumFrontiers. „Wir haben so die Region Hannover-Braunschweig als dynamisches und globales Zentrum für Quantentechnologie fest etabliert. In der weiteren Förderphase werden wir die Kontrolle einzelner Quanten noch stärker für Anwendungen nutzen, wie z.B. für leistungsfähigeres Quantencomputing oder präzisere Quantensensoren.“

Über die Exzellenzinitiative

In der zweiten Entscheidungsrunde der Exzellenzinitiative stehen die derzeit geförderten 57 Cluster im Wettbewerb mit 41 neu ausgewählten Forschungsvorhaben, die im Februar beschlossen wurden. Die Anträge zur Neuförderung und Fortsetzung werden von Oktober 2024 bis Februar 2025 von international besetzten Panels eingehend begutachtet. Nach dieser Evaluierung wird die Exzellenzkommission am 22. Mai 2025 bekanntgeben, welche Projekte eine Förderung erhalten. Bis zu 70 ausgewählte Exzellenzcluster werden ab dem 1. Januar 2026 für einen Zeitraum von sieben Jahren gefördert. Die Kommission setzt sich aus Mitgliedern eines internationalen Expertengremiums sowie den Ministerinnen und Ministern des Bundes und der Länder für Wissenschaft und Forschung zusammen, die von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz des Bundes und der Länder (GWK) berufen wurden.