TU Braunschweig: Institut für Stahlbau untersucht Windbeanspruchung von Hochspannungsleitungen
Im Zuge der Energiewende stehen die Leitungsnetze mehr denn je im öffentlichen Fokus. Eine der wesentlichen Beanspruchungen der Freileitungen und der Maste resultieren aus Windböen. Das Forschungsvorhaben MOSYTRAF, an dem das Institut für Stahlbau der Technischen Universität Braunschweig beteiligt ist, widmet sich diesen Einwirkungen durch eine weltweit einmalige Kombination aus Naturmessungen, Windkanalversuchen und numerischen Berechnungen. Mit den Ergebnissen des Projektes soll die Sicherheit und Wirtschaftlichkeit des Freileitungsbaus verbessert werden.
Im Grenzschichtwindkanal des Instituts für Stahlbau werden verschiedene Windkanaluntersuchungen an Leiterseilen durchgeführt. Aus den gewonnenen Messdaten der Windkanaluntersuchungen und der Naturmessungen werden numerische Rechenmodelle, die das Tragverhalten möglichst realistisch beschreiben, erstellt. Diese numerischen Rechenmodelle bilden die Grundlage zur Ableitung allgemeingültiger Bemessungsregeln für den Freileitungsbau, mit deren Hilfe gegenüber der momentanen Situation eine bessere Abschätzung der Mastbeanspruchung aus Windwirkung möglich ist. Die Fachgruppe Ingenieurbau der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung befasst sich seit über 25 Jahren mit Bauwerksmonitoring an unterschiedlichsten Strukturen. Das Institut für Stahlbau besitzt seit über 20 Jahren Erfahrung in der Naturmessung von Windbeanspruchungen. Diese Erfahrungen fließen im Rahmen dieses Projekts auch in den Aufbau einer Messanlage an einer bestehenden Freileitungstrasse bei Rostock.
Das Institut für Stahlbau der TU Braunschweig, Arbeitsgruppe Windingenieurwesen, arbeitet seit Mai 2011 an dem Forschungsvorhaben zur Windbeanspruchung von Hochspannungsleitungen. Das Institut für Stahlbau ist dabei Forschungspartner der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Fachgruppe Ingenieurbau, bei der Bearbeitung des Forschungsvorhabens „MOSYTRAF – Monitoringsystem zur Tragverhaltensstudie von Freileitungen unter Böenbeanspruchung“. Das Forschungsvorhaben wird von den drei Übertragungsnetzbetreibern Tennet, E.ON und 50 Herz Transmission bis Ende 2013 finanziert. Die TU Braunschweig erhält eine Fördersumme von 80.000 Euro.
Kontakt:
Dr.-Ing. Mathias Clobes
Institut für Stahlbau
Tel.: 0531/391-3368
E-Mail: m.clobes@is.tu-braunschweig.de
http://www.stahlbau.tu-braunschweig.de