23. November 2015 | Presseinformationen:

Stadt der Zukunft: Ressourceneffiziente Fabriken durch Vernetzung Verbundprojekt »UrbanFactory« entwickelt Werkzeugkasten und Wissensplattform

Eine Gesamteinsparung von 35 Prozent an Energie- und Ressourceneinsatz wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Technischen Universitäten Braunschweig und Dortmund sowie der Universität Duisburg-Essen durch die Vernetzung von Produktionsstätten mit ihrem städtischen Umfeld erreichen. Die dafür notwendigen Technologien und Methoden erforschen und entwickeln sie in den kommenden drei Jahren im Rahmen des mit rund 1,2 Million Euro geförderten Verbundprojektes „UrbanFactory“.

 

„Fabriken und produzierendes Gewerbe haben einen Platz in der Stadt der Zukunft, wenn sie mithilfe geeigneter Werkzeuge und Vernetzung mit dem umliegenden Stadtgebiet zur Energie- und Ressourceneinsparung beitragen“, erklärt Michael Bucherer vom Institut für Industriebau und Konstruktives Entwerfen der Technischen Universität Braunschweig. Gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Stadt- und Fabrikplanung, Städte- und Industriebau sowie Logistik und Energiedesign sucht er Lösungen, damit durch die Vernetzung von Fabriken mit ihrem städtischen Umfeld eine Energieeinsparung von 20 Prozent sowie zusätzlich eine Einsparung von 15 Prozent Ressourceneinsatz gegenüber herkömmlichen Produktionsstätten erreicht werden kann.

Das Verbundvorhaben, erklärt Bucherer, wolle aus beiden Richtungen einen Blick über den Werkszaun befördern und einen konstruktiven Dialog zwischen Stadt und Industrie ermöglichen. Dafür gingen die Projektpartner einen Schritt weiter als klassische Effizienzinitiativen, die den Fokus ausschließlich auf konventionelle Energieträger, wie Strom oder die Reduktion des Materialeinsatzes in der Produktion legten. „Im Sinne eines erweiterten Ressourcenbegriffs, sollen mithilfe unserer Werkzeuge eine Verbrauchssenkung von allen in der Stadt maßgebenden Ressourcen, wie Strom, Wärme, Treibstoff, bis hin zur Arbeitskraft oder der Nutzfläche möglich sein“, erklärt der Architekt und ergänzt: „Nicht nur die Fabrik profitiert dann von der Stadtnähe, sondern auch die Stadtgesellschaft von der Fabrik, die das Stadtquartier beispielsweise mit überschüssiger Wärmeenergie versorgen könnte. Ein anderer Faktor ist Zeitersparnis durch kurze Arbeitswege.“

Anhand von Modellvorhaben entwickeln die Verbundpartner eine Wissensplattform zur Energie- und Ressourceneffizienz von Industrie und Produktion in der Stadt. Dafür untersucht das interdisziplinäre Forschungsteam einzelne Modellvorhaben von Fabriken in städtischen Räumen und analysiert ausgewählte Fabriken und Stadtstrukturen. Abgesichert werden die Ergebnisse mit Referenzprojekten: „Die vernetzten Planungsmethoden und technologischen Bausteine können anschließend auf weitere Projekte übertragen werden und sind damit für bestehende Fabriken, wie auch für zukünftige Projekte nutzbar“, so Michael Bucherer.

 

Verbundprojekt „UrbanFactory“
„UrbanFactory – Ressourceneffiziente Fabriken in der Stadt“ wird vom 1. September 2015 bis zum 31. August 2018 im Rahmen des Förderkonzeptes „Energieeffiziente Stadt“ mit einer Gesamtsumme von rund 1,2 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Unter Koordination des Instituts für Industriebau und Konstruktives Entwerfen der Technischen Universität Braunschweig arbeiten das Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik der TU Braunschweig, das Fachgebiet Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung und das Institut für Transportlogistik der TU Dortmund sowie das Institut für Stadtplanung und Städtebau der Universität Duisburg-Essen gemeinsam mit dem Maschinenbauunternehmen TMT – Tapping Measuring Technology GmbH in Siegen und der Battery LabFactory Braunschweig an dem Forschungsvorhaben. Als Unterauftragnehmer und Anwendungspartner sind die F&A Manufaktur, die PIA Stiftung und Flughafen Dortmund an dem Projekt beteiligt.

Weitere Informationen unter www.urbanfactory.info

 

Kontakt
Prof. Mag.Arch. M.Arch. Carsten Roth
Dipl.-Ing. Architekt M. Arch. Michael Bucherer
Institut für Industriebau und Konstruktives Entwerfen (IIKE)
Technische Universität Braunschweig
Pockelsstraße 3
38106 Braunschweig
Telefon: 0531/391- 2531
E-Mail: m.bucherer@tu-braunschweig.de
www.tu-braunschweig.de/iike