17. November 2014 | Presseinformationen:

DNA Nanotechnologie: Strukturen, Funktionen und Maschinen selbst-assembliert aus Erbmaterial Ringvorlesung "Mobile Technik der Zukunft"

Im Rahmen der Ringvorlesung „Mobile Technik der Zukunft“ der Technischen Universität Braunschweig referiert am

Montag, 24. November 2014, um 18.30 Uhr
im Hörsaal PK 11.1, Pockelsstr. 11, Haus der Wissenschaft,

Prof. Dr. Philip Tinnefeld, Institut für Physikalische und Theoretische Chemie der TU Braunschweig, über das Thema „DNA Nanotechnologie: Strukturen, Funktionen und Maschinen selbst-assembliert aus Erbmaterial“.

Die Nanotechnologie ist gegenwärtig stark von einem top-down Ansatz geprägt. Computer werden immer schneller und sparsamer, weil immer kleinere Strukturen aus Silizium-Wafern geätzt werden. Der nanotechnologische Traum ist aber eigentlich umgekehrt: Wird es möglich sein, komplexe Dinge aus winzigsten Bausteinen wie einzelnen Atomen zu bauen? In den letzten Jahren liefert überraschenderweise ein sehr bekanntes Biomolekül, nämlich DNA, einen entscheidenden Beitrag zur Annäherung an diesen Traum. In dem Vortrag von Professor Tinnefeld wird vorgestellt, wie und warum DNA es ermöglicht, komplexe molekulare Bauteile und Maschinen bis hin zu Nanorobotern und Nano-Autos herzustellen. Demnach ist es nur eine Frage der Zeit, bis DNA Nanotechnologie revolutionäre neue Anwendungen in der Nanomedizin, Sensorik sowie den Materialwissenschaften hervorbringen wird.

Zur Person:
Prof. Dr. Philip Tinnefeld studierte Chemie in Münster, Montpellier und Heidelberg. Er promovierte 2002 in Physikalischer Chemie an der Universität Heidelberg. Nach Forschungsaufenthalten in Leuven (Belgien) und an der University of California (UCLA, Los Angeles) wurde er in Physik an der Universität Bielefeld habilitiert. Von 2007 bis 2010 war er Professor für Biophysik an der Ludwig-Maximilians-Universität München, bevor er dem Ruf auf die Professur für Biophysikalische Chemie an der TU Braunschweig folgte. Vielbeachtet sind seine Beiträge zur Einzelmoleküldetektion und zur Superauflösungsmikroskopie. In den letzten Jahren hat sich Philip Tinnefeld verstärkt mit Anwendungen der DNA Nanotechnologie beschäftigt und funktionale molekulare Bauteile wie Nanolineale, Nanofederwaagen, Nanoadapter und plasmonische Signalverstärker entwickelt. In diesem Zusammenhang hat er die weltweit erste Firmengründung auf Basis der sog. DNA Origami-Technik initiiert.

Gesamtleitung:
Prof. Dr. Henning Hopf, Prof. Dr.-Ing. Arno Kwade, Prof. Dr. Herbert Oberbeck, TU Braunschweig

Die Ringvorlesung wendet sich ausdrücklich auch an interessierte Bürger der Region.

Weitere Informationen unter
www.tu-braunschweig.de/Medien-DB/presse/flyer/ringvorlesung_2014_15.pdf