Richtfest für das Carolo-Wilhelmina-Forschungszentrum LENA Ein Forschungsbau für die Nanomesstechnik
Gemeinsame Presseinformation der Technischen Universität Braunschweig und der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt
Nanotechnologie umfasst ein breites Spektrum zukunftsweisender Querschnittstechnologien mit Werkstoffen, Bauteilen und Systemen, deren Funktion auf den besonderen Eigenschaften ihrer nanoskaligen, also das heißt Millionstel-Millimeter kleinen Abmessungen beruht. Ein Schlüssel zu ihrer Weiterentwicklung ist eine präzise Messtechnik, um Nanosysteme zu beschreiben, zu verstehen und herzustellen. Zur Stärkung des Forschungsschwerpunkts Nanometrologie baut das Land Niedersachsen für die TU Braunschweig ein neues Gebäude für das Forschungszentrum LENA. Bund und Land investieren gemeinsam über 33 Millionen Euro in den Forschungsbau.
Das Laboratory for Emerging Nanometrology (LENA) wird über eine hervorragende Ausstattung an Großgeräten für die Nanoanalytik verfügen.
Das LENA vereint aktuell Institute aus den Fakultäten Elektrotechnik, Informationstechnik, Physik (federführend), Lebenswissenschaften und Maschinenbau der Technischen Universität Braunschweig mit den Abteilungen Elektrizität, Chemische Physik und Explosionsschutz sowie Optik und Fertigungsmesstechnik der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt.
Zu LENA gehören auch mehrere Nachwuchsforschergruppen. Das Training des wissenschaftlichen Nachwuchses ist für die Partner wesentlicher Bestandteil der Zusammenarbeit. So liegt der Ursprung der gemeinsamen Aktivitäten zwischen TU Braunschweig und PTB in Ausbildungsprogrammen für Doktoranden. Auch für Wissenschaftler nach der Promotion ergeben sich im LENA-Umfeld spannende Entwicklungsmöglichkeiten. Im April haben bereits zwei LENA-Nachwuchsgruppen (aus Landesmitteln finanziert) und eine LENA-Juniorprofessorin, die gemeinschaftlich von TU Braunschweig und PTB berufen wurde, ihre Forschungs- und Lehrtätigkeiten aufgenommen.
Die Aktivitäten am Standort LENA sind auch ein wichtiger Bestandteil der Quanten- und Nanometrologie innerhalb der neuen Wissenschaftsallianz zwischen den Universitäten Braunschweig und Hannover und somit für die Region von herausragender Bedeutung.
Aus dieser Förderung sollen unter anderem weitere sieben Nachwuchsgruppen im LENA forschen können. Durch die neue Forschungsinfrastruktur des LENA werden die Aktivitäten unter einem gemeinsamen Dach noch effizienter gebündelt und auf eine neue Ebene gehoben. Dies stellt die Forscher gut für den hochkompetitiven Wettbewerb um die großen DFG-geförderten Verbundforschungsprojekte und im globalen Wettbewerb auf.
Der Forschungsbau Laboratory for Emerging Nanometrology (LENA) in Stichworten
LENA ist ein Carolo-Wilhelmina-Forschungszentrum der Technischen Universität Braunschweig, das in enger Kooperation mit der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt Braunschweig gegründet wurde und gemeinsam von den beteiligten Instituten bereits betrieben wird. Es ist Teil der „Metrologie Initiative Braunschweig“ (MIB), die weitere Metrologie-Aktivitäten wie gemeinsame Berufungen von TU Braunschweig und PTB sowie Doktorandenausbildungsprogramme umfasst.
Kosten:
Investitionsvolumen: 33.134.000 Euro.
Der Um- und Neubau am Standort „Langer Kamp“ in unmittelbarer Nachbarschaft zum „Zentrum für Pharmaverfahrenstechnik“ (PVZ) wird finanziert durch Bund und Land Niedersachsen (Bundesanteil aktuell 14.515.500 Euro).
Davon entfallen auf den Neubau des Bürogebäudes und den Umbau der Halle rund 22 Millionen Euro.
Erstausstattung der Gebäude: 1.946.300 Euro
Forschungsgroßgeräte: 9.160.000 Euro
Ausstattung:
Eine wesentliche Besonderheit des Forschungszentrums LENA ist die Ausstattung mit nanoanalytischen Großgeräten, die die analytische Infrastruktur der TU Braunschweig wesentlich ergänzen. LENA wird über eine einzigartige Ausstattung hochwertiger Geräte für hochauflösende Bildgebung, orts- und zeitaufgelöste Spektroskopie, Oberflächen-Manipulation und Analytik sowie Instrumente zur Charakterisierung von Partikeleigenschaften verfügen. Im Rahmen des Forschungsbaus wurden zehn Großgeräte (9.160.000 Euro), sowie kürzlich ein weiteres (elftes) Gerät aus einem Zusatzantrag mit (1.200.000 Euro) jeweils vorbehaltlich der Zustimmung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zu den entsprechenden Großgeräteanträgen genehmigt. Größtes Gerät und Herzstück wird ein Hochauflösendes Transmissions-Elektronenmikroskop (HR-TEM) für das 3.500.000 Euro veranschlagt sind. (Aktuell wurde der vierte Großgeräteantrag eingereicht. Dabei handelt es sich um ein STED-Fluoreszenzmikroskop, dessen Anwendung insbesondere auch für die Lebenswissenschaften interessant sein wird (Betreiber: AG Tinnefeld).
Neubau:
Hier entstehen Büro- und Seminarräume mit einer Hauptnutzfläche von 1.115 m² (Abmessung 53,5 x 14,2 Meter).
Um- und Neubau Bestandsgebäude:
Dabei handelt es sich um einen von Walter Henn (damals Professor für Industriebau der TU Braunschweig) entworfenen Hallenbau. Er ist Teil eines 1961‐1965 realisierten Ensembles. Hier werden nun die baulichen Voraussetzungen geschaffen, um modernste Labortechnik zur Erforschung und Entwicklung metrologischer Methoden und Normale für nanoskalige Materialien zu integrieren. Das Gebäude wird über einen Verbindungsbrückengang an den Neubau angeschlossen. Es entsteht eine Hauptnutzfläche für Labore und Großgeräte von 1.418 m² (Abmessung 34 x 45,4 Meter).
Nutzung:
Die Hauptnutzfläche von insgesamt 2.574 m² schafft Arbeitsraum für über 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Im LENA forschen Mitglieder bzw. Professoren aus drei Fakultäten der TU Braunschweig mit ihren Partnern aus vier Abteilungen der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt. Zusätzlich werden mehrere Nachwuchsforschergruppen im LENA-Arbeiten.
Bauzeitraum:
Baubeginn: Dezember 2014 (Bauschilderrichtung am Langen Kamp 6, 13. Januar 2015)
Grundsteinlegung: 18. April 2016
Richtfest: 22. August 2016
Geplante Gebäudefertigstellung und Beginn der Messgeräteinstallation: Herbst 2017
Architektur, Planung und Ausführung:
Projektleitung und Projektsteuerung: Staatliches Baumanagement, Braunschweig
Architekten und Bauleitung: Arbeitsgemeinschaft RKW-Meyer GbR, Düsseldorf
Technische Gebäudeausrüstung: PbR Planungsbüro ROHLING AG, Osnabrück
Tragwerksplanung: Wetzel & von Seht, Hamburg