Professor Arno Kwade Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften Batterie- und Partikelforscher der TU Braunschweig geehrt
Die Wissenschaftsakademie für Technik und angewandte Wissenschaften hat Professor Arno Kwade, Leiter des Instituts für Partikeltechnik an der Technischen Universität Braunschweig, in den Kreis ihrer Mitglieder aufgenommen. Die Wahl ist zugleich eine Auszeichnung seiner wissenschaftlichen Leistung: Die von Bund und Ländern geförderte Akademie berät Politik und Gesellschaft in technologiebezogenen Fragen.
Professor Arno Kwade promovierte 1996 am Institut für Mechanische Verfahrenstechnik an der TU Braunschweig. Im Anschluss arbeitete er zunächst neun Jahre als Projektleiter und Geschäftsführer in der Feststoffverfahrenstechnik. 2005 wurde er als Professor für Mechanische Verfahrenstechnik/Partikeltechnik an die TU Braunschweig berufen. Dort ist er geschäftsführender Leiter des Instituts für Partikeltechnik (iPAT) sowie Vorstandssprecher der von ihm initiierten Forschungszentren Battery LabFactory Braunschweig (BLB) und Zentrum für Pharmaverfahrenstechnik (PVZ), in dem Expertinnen und Experten aus Pharmazie, der Verfahrenstechnik, der Mikro- und Produktionstechnik interdisziplinär zusammenarbeiten.
2006 übernahm Professor Kwade den Vorsitz des ProcessNet-Fachausschusses „Zerkleinern und Klassieren“, eine Plattform für Verfahrenstechnik, Chemieingenieurwesen und Technische Chemie, 2010 der European (EFCE) Working Party „Comminution“ und seit 2016 des BMBF-Forschungsclusters Batteriezellproduktion ProZell. Seit 2017 ist er stellvertretender Vorsitzender des BMBF-Beirats Batterieforschung Deutschland. Außerdem leitet Professor Kwade das DFG-Schwerpunktprogramm SPP 1934 „DispBiotech“, bei dem es um die Beanspruchung biologischer Materialien wie Proteinen entlang der biotechnologischen Wertschöpfungskette von der Fermentation bis zur Formulierung von pharmazeutischen und lebensmitteltechnischen Produkten geht.
Professor Kwades Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Feinstzerkleinerung, Dispergieren sowie Fließ- und Kompaktierungsverhalten von Partikeln und Pulvern im Submikron- und Nanometerbereich. Ziel ist dabei die Anwendung dieser Partikel für Beschichtungen und Kompositmaterialien, bei der Entwicklung von Arzneimitteln und der Herstellung von Elektroden für den Einsatz in Lithium-Ionen-Batteriezellen.
Insgesamt 28 neue Mitglieder wurden in der Mitgliederversammlung der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften, kurz acatech, gewählt. Eine Aufnahme ist wie bei anderen Wissenschaftsakademien auf dem Wege der Kooptation, also Empfehlung durch Mitglieder, sowie durch ein Gutachterverfahren möglich.
Acatech, gegründet 2002, verortet sich an der Schnittstelle von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Der Verein mit Sitz in München gibt Handlungsempfehlungen für Politik und Gesellschaft. Die Themen umfassen zum Beispiel Digitalisierung und Industrie 4.0, Energieversorgung und Mobilität der Zukunft.