Mehr Energie aus jeder Batterie Spin-off Projekt der TU Braunschweig erhält exist Forschungstransfer-Förderung
Das Gründungsvorhaben „DOYAM-LiONEis” am Institut für Elektrische Maschinen, Antriebe und Bahnen (IMAB) der Technischen Universität Braunschweig wird für zwei Jahre mit knapp einer Million Euro durch den exist Forschungstransfer des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gefördert. Das Start-up entwickelt Hardware- und Softwarelösungen, um den Lade- und Alterungszustand von Lithium-Ionen-Batterien genau zu bestimmen.
Im Zuge der Energiewende und der zunehmenden Einspeisung fluktuierender erneuerbarer Energien gewinnen Batteriespeicher stark an Bedeutung. Sie werden eingesetzt, um Überschüsse aus Wind- und Solarenergie zwischenzuspeichern und bei Bedarf wieder ins Stromnetz einzuspeisen. Damit tragen sie wesentlich zur Netzstabilisierung und Versorgungssicherheit bei. An dieser Stelle setzen die drei Gründer Thorben Schobre, Sheikh Mustafa Mumtaz und Lukas Radomsky an und wollen einen wichtigen Beitrag zu einer effizienten und nachhaltigen Nutzung von Energiespeichern leisten.
Optimierter Betrieb, verlängerte Lebensdauer
Das Start-up der TU Braunschweig „Doyam“ entwickelt innovative Hard- und Softwarelösungen zur hochgenauen Bestimmung des Lade- und Alterungszustands von Batterien. Diese Technologie ermöglicht einen optimierten Betrieb, verlängert die Lebensdauer von Batterie-Energiespeichersystemen (BESS) und reduziert somit die Betriebs- und Investitionskosten sowie den Wartungsaufwand. Kern des Lösungsansatzes bildet die im laufenden Betrieb angewandte elektrochemische Impedanzspektroskopie (EIS) zur Messung des Wechselstromwiderstands, die mit Algorithmen des maschinellen Lernens (ML) kombiniert wird. Durch die Verwendung von modularen leistungselektronischen Wandlern lässt sich dieses Verfahren auf große Zellstacks (verschaltete Batteriezellen), wie sie in netzangebundenen Batterien üblich sind, anwenden.
Für die Gründer geht es dabei um weit mehr, als ihren Prototyp in ein serienfertiges Produkt weiterzuentwickeln. In einem von internationalen Akteuren geprägten Umfeld zielt das Start-up darauf ab, Deutschland langfristig eine technologische Spitzenposition im Bereich der Batterietechnologie zu sichern. Als ehemalige wissenschaftliche Mitarbeiter am Institut für Elektrische Maschinen, Antriebe und Bahnen der TU Braunschweig sind Thorben Schobre und Lukas Radomsky mit den neuesten Technologien in den Bereichen Leistungselektronik und Batterietechnik, sowie maschinellem Lernen bestens vertraut. Am Institut stehen dem Gründungsteam exzellente Labore zur Verfügung, um das Vorhaben erfolgreich umzusetzen.
Über den exist-Forschungstransfer
Mit dem Förderprogramm exist unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie technologieorientierte und wissensbasierte Existenzgründungen. Das Programm wird kofinanziert vom Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+). Ein exist Forschungstransfer unterstützt herausragende, forschungsbasierte Gründungsvorhaben, die aufgrund ihres technologischen Anspruchs mit aufwändigen und risikoreichen Entwicklungsarbeiten verbunden sind. Ziel ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse in marktfähige Produkte zu überführen, offene technische und wirtschaftliche Fragen zu klären und auf dieser Basis einen tragfähigen Businessplan zu erarbeiten.
Das Gründerteam am IMAB besteht aus Thorben Schobre, Sheikh Mustafa Mumtaz und Lukas Radomsky. Das Team wird vom Institut für Elektrische Maschinen, Antriebe und Bahnen unterstützt, insbesondere von Professorin Regine Mallwitz als Mentorin des Projekts, von der Institutsleitung, Professor Markus Henke, sowie von der Gründungsförderung im Transferservice der TU Braunschweig, vertreten durch Dr. Manuela-Christina Hahn. Der Transferservice bietet Gründungsunterstützung von der ersten Idee bis zur formalen Gründung. Dabei stellt das effektive Zusammenwirken der unterschiedlichen Stellen in Instituten und Verwaltung an der TU Braunschweig die Weichen für solche erfolgreichen Gründungen aus der Wissenschaft.