Lern-Buddies für Schülerinnen und Schüler Lehramtsstudierende der TU Braunschweig unterstützen bei Lernproblemen zu Hause
Homeschooling und Homelearning sind für viele Familien eine Herausforderung: Schülerinnen und Schüler sind beim Lernen alleine zu Hause oft überfordert, Eltern können nicht immer helfen und auch die Lehrkräfte erreichen nicht alle Kinder und Jugendlichen. Gleichzeitig können Lehramtsstudierende ihre Schulpraktika nicht antreten und möchten sich engagieren. So entstand in der Fakultät für Geistes- und Erziehungswissenschaften der TU Braunschweig das Projekt „Lern-Buddies“, das Lehramtsstudierende mit Schülerinnen und Schülern vernetzt.
Über die Webseite www.tu-braunschweig.de/lern-buddies können sich Eltern und/oder Schülerinnen und Schüler mit Lernproblemen melden. Die Anmeldungen werden an Lehramtsstudierende der entsprechenden Fächer weitergegeben. Diese nehmen anschließend Kontakt zu den Familien bzw. Schülerinnen und Schülern auf. Wie genau die weitere Zusammenarbeit dann aussieht, wird bilateral besprochen. Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler insoweit zu helfen, dass sie den Anschluss an den aktuellen Lernstoff halten können. Unterstützung bieten die Lehramtsstudierenden in allen Klassenstufen und Schulformen (Grundschulen, Haupt- und Realschulen, Gymnasien sowie Gesamtschulen) und in zahlreichen Fächern, zum Beispiel Deutsch, Mathe, Englisch, aber auch Biologie, Geschichte und Physik.
Digitale Lernformen als Chance
„Das Echo auf das Projekt, das wir erst vor Kurzem gestartet haben, ist sehr positiv“, sagt Dr. Claudia Schünemann vom Research Institute of Teacher Education der TU Braunschweig und Initiatorin der „Lern-Buddies“. „Jeden Tag kommen neue Anfragen dazu. Wir erhalten Anrufe von Lehrkräften, Schulsozialarbeiterinnen und -arbeitern sowie Eltern, die sich erkundigen, wie das Programm funktioniert.“
Marieke Moritz ist eine der Studierenden, die sich in dem Projekt engagiert. Sie möchte andere in Zeiten von Corona unterstützen: „Kein Schüler und keine Schülerin sollten durch das Homeschooling benachteiligt werden.“ Außerdem sieht sie in dem Lern-Buddy-Programm die Möglichkeit, weiter mit Schülerinnen und Schülern zu arbeiten. Ihr Schul-Praktikum musste sie verschieben. Ihre Kommilitonin Anna Manger möchte ebenfalls Kindern und Jugendlichen helfen: „Ich bin ein Lern-Buddy, weil ich digitale Lehr- und Lernformen als große Chance sehe.“
Win-win-Situation für alle
Damit das Projekt auch Schülerinnen und Schüler erreicht, die nicht über einen Computer verfügen, ist es möglich, über Telefon zu kommunizieren. Weitere Informationen dazu finden sich auf der Webseite www.tu-braunschweig.de/lern-buddies.
„Das Projekt schafft für alle Beteiligten eine Win-win-Situation“, betont Dr. Claudia Schünemann. „Schülerinnen und Schüler erhalten unbürokratische Unterstützung, Lehrkräfte und Eltern werden entlastet und Lehramtsstudierende können sich auf neuen Wegen und mit neuen Medien praktisch ausprobieren.“