21. Juni 2021 | Presseinformationen:

Landwirtschaft gibt „grünes“ Gas Erstes Modellprojekt für den Einsatz von grünem regionalem Wasserstoff für die landwirtschaftliche Mobilität in Niedersachsen

Das Land Niedersachsen fördert mit der Wasserstoffrichtlinie das Verbundprojekt H2Agrar und Projekt H2 Hub-Haren mit rund 7,6 Millionen Euro. Die Projekte sollen eine Wasserstoffinfrastruktur in der Modellregion Emsland zur Versorgung des Landwirtschaftssektors aufbauen. Die TU Braunschweig ist mit dem Institut für mobile Maschinen und Nutzfahrzeuge beteiligt.

Die Partner*innen des Verbundprojektes H2Agrar. Von der TU Braunschweig waren Professor Ludger Frerichs (vierter von links) und Kerstin Palm (zweite von links) dabei. Bildnachweis: Karl-Heinz Krämer/agrowea

Im Emsland entsteht ein Zukunftsmodell für eine nachhaltige Mobilität in der Landwirtschaft innerhalb der niedersächsischen Wasserstofflandschaft: Der Bürgerwindpark BW Fehndorf-Lindloh nahe der niedersächsischen Stadt Haren (Ems) wird Windenergie zu Spitzenzeiten in einer Großbatterie speichern, beziehungsweise zur Wasserstoffproduktion in einen Elektrolyseur einspeisen.

Vor diesem Hintergrund wollen die Projektpartner des Verbundvorhabens H2Agrar in der ersten Projektphase Konzepte zur Erzeugung, Speicherung und Logistik des grünen Wasserstoffs für die Landwirtschaft entwickeln. In der zweiten Projektphase soll dann der praktische Einsatz auf Anwendungsebene getestet und demonstriert werden.

Der ländliche Raum und die Landwirtschaft haben im Zuge der Energiewende durch das zur Verfügung stellen von Flächen wesentlich zum Ausbau Erneuerbarer Energien beigetragen. Eine infrastrukturelle Einbindung und Nutzung von „grünem Wasserstoff“ in der Landwirtschaft ist demnach nur folgerichtig.

Ein Fokus des Projekts H2Agrar liegt auf der Entwicklung eines innovativen Konzepts, das die Treibhausgasemissionen aus dem Kraftstoffeinsatz landwirtschaftlicher Maschinen reduziert. Diese nutzen derzeit noch fast ausschließlich fossile Brennstoffe.  Mit sechs Millionen Tonnen CO2-Äquivalent machten die Landmaschinen rund 8,5 Prozent der Gesamtemissionen in der Landwirtschaft aus (Bundesministerium für Umwelt, 2016). Gelingt es, die fossilen Brennstoffe durch „grünen Wasserstoff“ zu ersetzen, lassen sich diese Emissionen fast vollständig reduzieren und somit die Folgen der Treibhausgasemissionen minimieren.

Traktoren mit Brennstoffzellenantrieb

Die TU Braunschweig mit dem Institut für mobile Maschinen und Nutzfahrzeuge widmet sich im Projekt H2Agrar der Nutzbarkeit von Traktoren mit Brennstoffzellenantrieb für die Feldbewirtschaftung. Professor Ludger Frerichs macht deutlich: „Eine Herausforderung ist die Anpassung des Traktors und des Einsatzes an die zu erwartende geringere Energiespeichermenge von Wasserstoff gegenüber Diesel“. Um verschiedene Varianten der Tankmöglichkeiten, der Traktorkonzepte und der Dimensionierung bewerten zu können, werden Maschinen- und Verfahrensuntersuchungen durchgeführt.

Projektbeteiligte

  • AGCO AG
  • CEC Haren GmbH (Projektkoordination)
  • Hochschule Emden/Leer
  • Röchling Engineering Plastics SE & Co. KG
  • Technische Universität Braunschweig