23. März 2023 | Presseinformationen:

Hochgenaue Navigation für Stadtbewohner*innen TU Braunschweig beteiligt an Horizon Europe Projekt zu cloudbasierten Lokalisierungsdienst in Städten

Das EU-Projekt „egeniouss“ hebt Apps zur Navigation und Positionsbestimmung im städtischen Raum auf das nächste Level. Apps für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen, aber auch professionelle Vermessungen und Kartierungen, Drohnen sowie autonome Fahrzeuge benötigen eine genaue und sichere satellitengestützte Navigation. Nicht selten stören Häuserschluchten die Satellitensignale, die viele Apps unzuverlässig, unsicher oder sogar unbrauchbar machen. So können z.B. Verkehrsteilnehmer*innen aufgrund der fehlerhaften Verortung in kritische Situationen geraten, die im schlimmsten Fall zu Unfällen führen.

Die Technische Universität Braunschweig wird gemeinsam mit europäischen Partnern unter Federführung des AIT Center for Vision, Automation & Control (Wien) dreieinhalb Jahre am „egeniouss“-Projekt arbeiten. Im Ergebnis soll eine hochinnovative cloudbasierte visuelle Lokalisierungstechnologie entstehen. Satellitengestützte Positionierung wird durch einen Abgleich der aufgenommenen Bilder aus der Umgebung (z.B. von Häuserfassaden) mit dem Bilddatenbestand in der Cloud ergänzt. Dies ermöglicht eine deutlich präzisere Positionierung von mehreren Metern herkömmlicher Satellitennavigation bis auf wenige Dezimeter. Für die Anwendung von „egeniouss“ bedarf es eines mobilen Geräts – etwa ein Smartphone, eine Smartwatch, ein Tablet oder eine Drohne – das mit Kamera, GNSS-Empfänger und einem leistungsfähigen Prozessor ausgestattet ist.

Die TU Braunschweig ist mit zwei Instituten beteiligt. Das Institut für Flugführung wird dabei die Systemarchitektur und Integration aller beteiligten Software-Bausteine übernehmen sowie die Schnittstelle zum Nutzer bzw. zur Nutzerin in Form einer plattformunabhängigen API (Application Programming Interface)  entwerfen. Das Institut für Geodäsie und Photogrammetrie beschäftigt sich in dem Projekt mit der Beschaffung, Verarbeitung und Speicherung der Geodaten in der Cloud. Zudem werden neuartige Methoden zur KI-gestützten Bildregistrierung entwickelt.

Link:

Zur Original-Meldung des AIT (PDF)