9. Juli 2025 | Presseinformationen:

Grundsteinlegung des Pharmazie-Neubaus Tradition und Moderne in neuem Bau vereint

Mit der symbolischen Grundsteinlegung für den Neubau der Pharmazie feierte die Technische Universität Braunschweig am 9. Juli einen weiteren Meilenstein zur Behebung des Sanierungsstaus. Gemeinsam mit dem Niedersächsischen Wissenschaftsminister Falko Mohrs und dem Oberbürgermeister Thorsten Kornblum legte TU-Präsidentin Angela Ittel eine Zeitkapsel in die Grundsteinsäule. Das rund 50 Millionen Euro teure Forschungs- und Lehrgebäude wird zukünftig Studierenden und Wissenschaftler*innen beste Bedingungen für Forschung und Lehre bieten.

Wissenschaftsminister Falko Mohrs, Oberbürgermeister Thorsten Kornblum, TU-Präsidentin Angela Ittel und Vizepräsident für Personal, Finanzen und Hochschulbau Dietmar Smyrek (v.l.n.r.) legten gemeinsam die Zeitkapsel in die Grundsteinsäule. Bildnachweis: Philipp Ziebart/TU Braunschweig

Die Pharmazie hat in Braunschweig eine lange Geschichte. Bereits 1835 wurde das Fach Pharmazie am Collegium Carolinum gelehrt, einem Vorläufer der TU Braunschweig. Heute ist Braunschweig einer der größten Hochschulstandorte für Pharmazie in Deutschland und zugleich der einzige in Niedersachsen. Rund 700 Studierende erwerben an der TU Braunschweig Expertise rund um das Arzneimittel – von der Arzneistoffgewinnung und -analytik über die Verarbeitung zu Arzneiformen bis hin zur Arzneimittelwirkung am Menschen.

Neuer Pharmazie-Campus

Das neue Forschungs- und Lehrgebäude ersetzt das bisherige Gebäude von 1965, welches stark sanierungsbedürftig ist. Im Ensemble mit bereits bestehenden angrenzenden Institutsgebäuden bildet der Neubau einen neu gestalteten „Pharmaziecampus“ an der Beethovenstraße. Der zwischen den Gebäuden entstehende Freibereich dient als Kommunikations- und Aufenthaltsraum und sorgt für kurze Wegzeiten zwischen den einzelnen Instituten. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich auch der Arzneipflanzengarten, der speziell für die Studierenden der Pharmazie eingerichtet wurde.

Attraktive Forschungs- und Studienbedingungen

Das Gebäude unterteilt sich in verschiedene Ebenen für Lehrbereich und Forschungsbetrieb. Moderne Praktikumslabore und eine Schulungsapotheke stehen für große Praxisnähe und forschendes Lernen im Studium. Hörsäle, Bibliothek, und Lehr-/ Lernzentrum liegen als zentrale öffentliche studentische Bereiche über drei Ebenen verteilt in den vorderen Bereichen. Im zurückliegenden dritten und vierten Obergeschoss liegen die modernen Forschungsbereiche.

Zu den Forschungsthemen der Pharmazie an der TU Braunschweig zählen u.a. das rationale Wirkstoffdesign, die Molekularpharmakologie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die Entwicklung nanostrukturierter Arzneistoffträger und die Biotechnologie pflanzlicher Wirkstoffe.

Zur Architektur

Der ca. 23 Meter breite und 60 Meter lange Kopfbau an der Beethovenstraße orientiert sich in der Höhe am sechsgeschossigen Nebengebäude. Aus der Gliederung in einen öffentlichen studentischen Teil in den ersten drei Geschossen und den zurückgesetzten oberen Stockwerken, in denen sich die Forschungsbereiche befinden, ergibt sich die markante Kontur des Baus.

Die sachliche Architektursprache hat einen hohen Wiederholungsfaktor mit zwei unterschiedlichen Fensterformaten für den Lehrbereich und dem Forschungsbetrieb. Das einzige Sonderelement in der ansonsten von Regelmäßigkeit geprägten Fassade, ist ein großes Hörsaalfenster über drei Etagen im prägnanten westlichen Gebäudekopf.

Pharmazie ist zweiter von drei Neubauten

Das Pharmaziegebäude ist bereits der zweite von drei Lehr- und Forschungsneubauten, die an der TU Braunschweig entstehen und die bestehende sanierungsbedürftige Gebäude ersetzen werden. Im vergangenen Oktober erfolgte die Grundsteinlegung für den Chemieneubau und im November ist die Grundsteinlegung für den Neubau der Physik geplant. Bei den drei Neubauten beteiligten sich alle sechs Fakultäten an der Finanzierung des Eigenanteils der TU Braunschweig

Stimmen zur Grundsteinlegung

Falko Mohrs, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur:

„Mit dem heutigen Baubeginn setzen wir nicht nur ein symbolisches, sondern vor allem praktisches Zeichen für die Zukunft der Pharmazie in Niedersachsen. Der Neubau schafft moderne Bedingungen für Studium und Forschung und markiert einen bedeutenden, weiteren Meilenstein für die umfangreiche Sanierungen an der TU Braunschweig. Damit steht er auch exemplarisch für unseren Anspruch, Wissenschaft und Innovation in Niedersachsen nachhaltig zu fördern. Als zentraler Standort der pharmazeutischen Ausbildung und Forschung erhält Braunschweig damit eine moderne und zukunftsfeste Infrastruktur.“

Prof. Angela Ittel, Präsidentin der TU Braunschweig:

„Das Fach Pharmazie hat in Braunschweig eine lange Tradition. Seit 1835 wird hier geforscht und gelehrt. Heute sind wir einer der größten Universitätsstandorte für Pharmazie in Deutschland – und die einzige in Niedersachsen. Pharmazieforschung und -studium sind für die Gesundheit unserer Gesellschaft sehr wichtig. Deshalb freuen wir uns, dass hier mit Unterstützung des Landes Räume für Spitzenforschung entstehen – mit modernster Infrastruktur wie High-Tech-Laboren, Praktikumsplätzen und einer Schulungsapotheke. Es wird ein großes Hörsaalfenster mit Blick auf die Stadt geben. Das sehe ich als sinnbildliches Zeichen: Die Wissenschaft richtet sich hier zur Gesellschaft aus.“

Thorsten Kornblum, Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig:

„Der Pharmazie-Standort Braunschweig wird durch dieses Gebäude nicht nur modernisiert, sondern nachhaltig gestärkt. Das kommt nicht nur den Studierenden und Forschenden zugute, sondern letztlich der gesamten Gesellschaft. Denn die Pharmazie ist ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Zusammenlebens. Gerade in Zeiten globaler Gesundheitskrisen wurde uns bewusst, wie wichtig die pharmazeutische Forschung für die Daseinsvorsorge ist. Dieses neue, hochmoderne Gebäude, das hier entsteht, wird den Raum schaffen, in dem Innovationen sich entfalten können.“

Prof. Martin Korte, Dekan der Fakultät für Lebenswissenschaften:

“Die pharmazeutische Forschung der Zukunft ist nicht eindimensional. Sie ist vernetzt, interdisziplinär und nachhaltig. Genau das spiegelt dieser Grundsteinlegung heute wider. Offene Laborbereiche und moderne Kommunikationszonen werden die Zusammenarbeit zwischen Studierenden und Forschenden fördern. Neue Technologien wie KI-gestützte Wirkstoffentwicklung, hochauflösende Bildgebung und automatisierte Syntheseplattformen werden hier eine Heimat finden. Das Land, die TU Braunschweig und die Fakultät für Lebenswissenschaften investieren nicht nur in Stein und Mörtel – wir investieren in Menschen, in Talente, in Ideen. Wir schaffen Räume, in denen Kreativität und Exzellenz gedeihen können.”