Gay-Lussac-Humboldt-Preis für Professor Hermann Matthies
Professor Hermann G. Matthies vom Institut für Wissenschaftliches Rechnen der Technischen Universität Braunschweig ist am 28. März 2017 der mit 60.000 Euro dotierte Gay-Lussac-Humboldt-Preis vom französischen Bildungs-, Hochschul- und Forschungsministerium verliehen worden.
Der 1982 erstmals verliehene deutsch-französische Wissenschaftspreis zeichnet exzellente Forscher aus, die sich durch herausragende Beiträge in der Wissenschaft einen Namen gemacht haben und die für die Zusammenarbeit beider Länder stehen. Jedes Jahr werden zwei deutsche Forscher und Forscherinnen mit diesem Preis ausgezeichnet. Der Preis wurde von der Akademie der Wissenschaften im Institut de France überreicht.
Wissenschaftliches Rechnen und numerische Simulationen sind das Forschungsgebiet von Prof. Hermann G. Matthies. Er arbeitet an der Entwicklung von Methoden in der numerischen Mechanik und zu gekoppelten Multiphysik- und Multi-Skalen-Problemen. Seine jüngeren Arbeiten befassen sich mit der Quantifizierung von Unsicherheiten sowie den Bayes’schen Verfahren für inverse Probleme. Dabei hat er mit verschiedenen französischen Forschungseinrichtungen zusammengearbeitet, wie der Université de Technologie de Compiègne, der École Normale Supérieure de Cachan in Paris, dem Conservatoire National des Arts et Métiers in Paris und der École Centrale de Nantes.
Der Gay-Lussac-Humboldt-Preis ist 1981 vom französischen Präsidenten Valéry Giscard d’Estaing und von Bundeskanzler Helmut Schmidt auf Empfehlung der deutschen und französischen Forschungsministerien geschaffen worden. Der Wissenschaftspreis ist das französische Pendant zum Humboldt-Forschungspreis der Alexander von Humboldt- Stiftung für französische Forscherinnen und Forscher. Aus den Nominierungen französischer Kollegen trifft die französische Akademie der Wissenschaften ihre Auswahl der beiden Preisträger. Die beiden Naturforscher des 19. Jahrhunderts Joseph Louis Gay-Lussac und Alexander von Humboldt sind Namensgeber des Preises und Vorbild für ein internationales Forschergespann und grenzüberschreitende Freundschaft.