Forschungszentrum Küste wird Mitglied des Konsortiums Deutsche Meeresforschung Aufnahme in den renommierten Kreis deutscher Forschungseinrichtungen
Erfolgreiche Antragstellung der Leibniz Universität Hannover (LUH) und der Technischen Universität Braunschweig (TU Braunschweig): Das Forschungszentrum Küste (FZK) ist in das Konsortium Deutsche Meeresforschung (KDM) aufgenommen worden. Das KDM strukturiert und bündelt die deutschen Kompetenzen der Meeresforschung einschließlich der meereswissenschaftlichen Polarforschung sowie der Küstenforschung. Die beteiligten Institutionen arbeiten eng zusammen, um gemeinsam Forschungsprogramme zu entwickeln und gezielt Projekte durchzuführen.
Gleichzeitig setzt sich das Konsortium dafür ein, die Zusammenarbeit innerhalb der deutschen, europäischen und internationalen Meeresforschung zu stärken, insbesondere hinsichtlich Koordination, Planung und Ausrichtung von Forschungsprogrammen. In KDM bündeln die Mitgliedseinrichtungen ihre meereswissenschaftliche Expertise, um sie gemeinsam vor Entscheidungsträgern und Zuwendungsgebern zu vertreten und in die Öffentlichkeit zu tragen. Mit ihren Forschungsarbeiten, den Beiträgen zur akademischen Ausbildung sowie Wissenstransfer und Technologieentwicklung leistet die Meeresforschung als Impulsgeber für Innovationen einen wichtigen Beitrag zur Bedeutung des meereswissenschaftlichen Sektors auf nationaler und internationaler Ebene.
„Küsteningenieure leistet vor dem Hintergrund des steigenden Meeresspiegels, des Klimawandels und des Verlusts biologischer Diversität durch grundlagenorientierte und angewandte Forschung einen essentiellen Beitrag zur Daseinsvorsorge der Gesellschaft“, sagt Professor Nils Goseberg, seit Juli 2018 neuer Geschäftsführender Direktor des FZK und Leiter der Abteilung Hydromechanik und Küsteningenieurwesen des Leichtweiß-Instituts für Wasserbau an der TU Braunschweig. „Die Qualität und Bedeutung unserer Forschungsarbeiten als komplementäre Erweiterung des Kompetenz- und Leistungsspektrums von KDM werden wertgeschätzt“, ergänzt Professor Torsten Schlurmann, Direktor des Ludwig-Franzius-Instituts für Wasserbau-, Ästuar- und Küsteningenieurwesen der Leibniz Universität Hannover.
Das FZK ist eine gemeinsame Einrichtung der beiden Universitäten in Hannover und Braunschweig. Es bündelt die Forschung im Küsteningenieurwesen (Ludwig-Franzius-Institut, LUH und Leichtweiß-Institut, TU Braunschweig) sowie in der Geotechnik und im Grundbau (Institut für Grundbau und Bodenmechanik, TU Braunschweig und Institut für Geotechnik, LUH). Im Fokus der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler steht dabei der Schutz der Küste und die Sicherung der Lebens- und Wirtschaftsräume der Menschen.
Küsten und Ästuare müssen vor den Folgen des Klimawandels und des ansteigenden Meeresspiegels geschützt werden. Gleichzeitig wächst die Summe der geschaffenen Werte in den Küstenregionen in Form von Wohn- und Gewerbegebieten oder Infrastruktur. Es bestehen damit die andauernde Herausforderung und ein hoher gesellschaftlicher Bedarf, den Küstenschutz zu gewährleisten und an die sich ändernden Randbedingungen anzupassen und gleichzeitig Küstenökosysteme zu schützen.
Das FZK betreibt wegweisende Forschung im nationalen und internationalen Kontext. Es zeichnet sich unter anderem durch den Großen Wellenkanal (GWK) aus, der innerhalb der Europäischen Union nur mit dem Pendant „Delta Flume“ in Delft in den Niederlanden vergleichbar ist. Der GWK wird für das gesamte Küstenforschungsspektrum erfolgreich genutzt und beweist damit seine Stärken auf dem Gebiet der experimentellen Forschung.
Unter dem Dach des FZK werden außerdem kleine und mittelgroße Wellenkanäle und –-becken sowie küstenforschungsrelevante Versuchsstände betrieben, sodass insgesamt eine weltweit einzigartige Einrichtung und Forschungsinfrastruktur zur Verfügung steht, die von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus aller Welt genutzt wird. Das Portfolio des FZK wird konsequent weiter ausgebaut, u.a. durch das große vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderte Projekt marTech, das maritime Technologien zur zuverlässigen Energieversorgung erproben und entwickeln soll. Im Zuge dessen investiert das BMWi rund 35,5 Millionen Euro in die strukturelle Erweiterung des GWK, um einen zukünftig weltweit einzigartigen Versuchsstand vorzuhalten.