Entwurf, Planung und Baupraxis im Zeitalter Michelangelos Internationale Konferenz zur Baugeschichte an der TU Braunschweig
Am Institut für Baugeschichte der Technischen Universität Braunschweig ist ein DFG-gefördertes Forschungsprojekt zu „Entwurf, Entstehung und Wirkung der Biblioteca Laurenziana“ angesiedelt. Am 1. und 2. April 2019 wird sich eine Tagung ausgehend von diesem Forschungsprojekt dem Kontext des zeitgenössischen Planungswesens und der Baupraxis widmen.
Sowohl die „großen Projekte“ wie auch das alltägliche Bauen des 15. und 16. Jahrhunderts sollen während der Tagung in Braunschweig aus der Sicht der Umsetzung von der Planung zum Bauwerk beleuchtet werden. Dabei sind Traditionen der „Bauhütten“ und Werkstätten ebenso von Interesse wie die technischen Entwicklungen und Erfindungen, insbesondere mit Bezug auf die Architekturentwicklung in Florenz und Rom.
Die Themen erstrecken sich über Fragen der Entwurfsmethoden, der Werkstattorganisation, Materialflüsse und des Bauablaufs, Bearbeitungs- und Fügetechniken von Baumaterialien, des Verhältnisses von Auftraggeber, Baumeister und Bauausführenden, Kommunikationsmittel der Architekturproduktion und der theoretischen Grundlagen der Baupraxis.
„Eigene“ Handschriften der Bauleute
In Vorträgen und Diskussionen wird der Frage nachgegangen, ob sich in der Bautechnik und der Ausführungs(planungs)-Praxis eigene „Handschriften“ der Bauleute und Baumeister erkennen lassen. Vertiefte Einblicke in Bauwesen und Bauorganisation im florentiner Architekturkontext des 15. und 16. Jahrhunderts sollen mit Blick auf die entstehenden Bauwerke – Dachwerke, Steinfügungen, Wölbungen, Holz- und Steinbearbeitung, Deckenkonstruktionen, Maßsysteme – vorgestellt und im Kontext der „Wissensgeschichte der Architektur“ erörtert werden.