Ein seltenes Phänomen der Natur Häufigste Schmetterlingsart aus dem Amazonasgebiet durch Hybridisierung entstanden
In Zusammenarbeit mit einer größeren Gruppe internationaler Wissenschaftler*innen unter Leitung von Neil Rosser von der Harvard Universität, USA, und Kanchon Dasmahapatra von der Universität York, Großbritannien, konnte eine ungewöhnliche Weise der Artenentstehung nun genau nachgewiesen werden. Eine neue Schmetterlingsart aus dem Amazonasgebiet ist durch Hybridisierung entstanden. Bei dem in der Tierwelt seltenen evolutionäre Phänomen, haben sich zwei verschiedene Arten gekreuzt. An der Arbeit war Professor Stefan Schulz, Institut für Organische Chemie der Technische Universität Braunschweig, beteiligt. Die Ergebnisse sind jetzt in Nature veröffentlicht worden.
Dem Artikel zufolge erwies sich einer der häufigsten und auffälligsten tropischen Schmetterlinge, der Heliconius elevatus als homoploider Hybrid von Heliconius melpomene und Heliconius paradlinus, mit denen er seit 180.000 Jahren zusammen vorkommt. Eine derartige Artentstehung ist bisher kaum beschrieben. Dabei kommen 99 Prozent des Genoms von Heliconius pardalinus und nur 1 Prozent von Heliconius melpomene.
Trotzdem bleibt die Art stabil, da zu dem 1 Prozent wichtige Gene gehören, die zum Beispiel die Flügelfarbe oder die Sexualpheromone beinhalten. An der komplexen Pheromonchemie der Heliconius Schmetterlinge forscht die Arbeitsgruppe von Professor Stefan Schulz schon längere Zeit. Die Studie zeigt, das Gentransfer zur reproduktiven Isolierung und damit zur Entstehung neuer Arten führen kann.